Fürstenfeldbruck

Straßenname erinnert an besonderen Apotheker

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Berlin -

Apotheker waren in früheren Tagen mehr noch als heute angesehene Leute. Dass Straßen nach ihnen benannt sind, ist aber eher selten. Im bayerischen Fürstenfeldbruck jedoch gedenkt man mit der Apotheker-Gelb-Straße einem Sohn der Stadt, Franz Gelb. Der machte sich im 19. Jahrhundert nicht nur als Pharmazeut verdient, sondern auch als Sänger und Offizier.

Ab 1853 führte Gelb die Apotheke im Markt Bruck, die heutige Stadtapotheke der Stadt Fürstenfeldbruck. Zuvor war die pharmazeutische Versorgung der Bürger von den Apothekern im Kloster sichergestellt worden. Erst unter Gelb verlagerte sich die Apotheke auf den Markt. Fortan kümmerte er sich als einziger Apotheker des Orts um die Bedürfnisse seiner Kunden. Doch nicht nur mit Medikamenten beschäftigte sich Gelb.

Er war auch Gründungsmitglied des örtlichen Männergesangsvereins, engagierte sich in der Kirchenverwaltung und war Oberleutnant in der königlichen Landwehr. Auch die Verwaltungen des Marktes Bruck unterstützte der Apotheker nach Kräften. Er gründete eine Stiftung für den Markt, welche jedoch im Krieg verloren ging. Zudem trug Gelb im Jahr 1876 entscheidend zur Gründung der Kleinkinder-Bewahranstalt, also einem Vorläufer der heutigen Kitas, bei.

1884 starb Franz Gelb in Fürstenfeldbruck. Per Testament vermachte er die Apotheke, sein Wohnhaus und Vorräte dem Apotheker Michael Kolb, sodass der Betrieb bis heute durchgehend geöffnet blieb, mittlerweile unter dem Namen Stadtapotheke und der Leitung von Heiner Pflaum in der Hauptstraße. Die Apotheker-Gelb-Straße liegt etwas mehr als einen Kilometer nordöstlich von Gelbs ehemaligem Betrieb. Er ist bis heute der einzige seiner Zunft, dem die Ehre zuteil wurde, dass nach ihm eine Straße in der Stadt benannt wurde.

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