Übernahme

Alles bleibt in der Apothekerfamilie

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Berlin -

Schwiegervater und Schwager halfen Andrea Bonmann beim Start in den Apothekerberuf. Zwei ihrer Kinder stehen als potenzieller Nachwuchs in den Startlöchern. Gute Voraussetzung also für die Essenerin, um sich neben ihrer Stammapotheke noch einen Filialbetrieb zuzulegen.

Das Gymnasium prägte Bonmann gleich mehrfach. Sie entdeckte hier ihre Leidenschaft für Naturwissenschaften und lernte auch ihren späteren Mann kennen, mit dem sie mittlerweile Silberhochzeit feiern konnte. „Doch nach dem Abitur 1983 hatte ich erst mal keinen Plan, wie es weitergehen sollte. Um mir bei der Orientierung zu helfen, hat mich mein heutiger Schwiegervater in seiner Apotheke aushelfen lassen“, erzählt Bonmann. „Die Beschäftigung mit der Medizin fand ich spannend, und auch die Serviceorientierung auf den Patienten sprach mich sehr an.“

So entschied sie sich für den Beruf der Apothekerin, doch der Studienplatz ließ auf sich warten. Sie absolvierte erst eine zweijährige Ausbildung zur Apothekenhelferin. Die anschließende PTA-Schule brach sie nach einem halben Jahr ab, als endlich die ersehnte Zulassung für die Uni Münster in der Post lag. Bonmann machte 1991 ihre Approbation, eine eigene Apotheke kam für sie aber lange nicht infrage. „Ich bekam im Laufe der Jahre vier Kinder und konnte mich als angestellte Apothekerin besser um sie kümmern.“ Erst arbeitete sie in Münster, dann in der Flora-Apotheke in Essen-Rüttenscheid. Ihren Chef dort kannte sie gut, schließlich ist Michael Bonmann ihr Schwager.

Im Jahr 2009 waren die Kinder gefühlt aus dem Gröbsten heraus. Bonmann wagte den Schritt in die Selbstständigkeit und übernahm die Franken-Apotheke im Ortsteil Rellinghausen. Als sie im letzten Jahr hörte, dass Nicolas Heinrich seine Meisenburg-Apotheke in Bredeney abgeben wollte, zögerte sie nicht lange und trat auch hier die Nachfolge an. Der Ortsteil ist ihr wohlbekannt, hier wurde sie geboren, hier wuchs sie auf. „Bredeney und Rellinghausen haben viel Ähnlichkeit miteinander, beide Vororte haben einen eher dörflichen Charakter, viele Kunden kennen wir persönlich“, erläutert Bonmann. „95 Prozent der Kunden in der Franken-Apotheke können wir mit Namen ansprechen.“

Die Meisenburg-Apotheke wird künftig Filiale der Franken-Apotheke sein, zur Leiterin hat die Besitzerin ihre langjährige Mitarbeiterin Kirsten Eveld ernannt. „Ich werde auf jeden Fall viel am neuen Standort anzutreffen sein, um die Kunden erst einmal kennenzulernen.“

Der persönliche Kontakt gepaart mit einer hohen Beratungskompetenz gilt ihr als Schlüssel, um die Zukunftsfähigkeit ihrer beiden Apotheken sicherzustellen. „Mir ist sehr daran gelegen, dass die Kunden zufrieden sind.“ Die Infrastruktur in den Stadtteilen spielt ihr dabei in die Hände. „Die Franken-Apotheke ist an ein Ärztehaus angegliedert. In Bredeney wird gerade ein Geschäftszentrum gebaut, das hoffentlich zur Belebung beitragen wird.“

Sollte die heute 53-Jährige eines noch sehr fernen Tages in den Ruhestand gehen wollen, findet sie womöglich Nachfolger in der eigenen Familie. Die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern: „Meine Kinder haben das Apothekenleben von Anfang an mitbekommen, zwei von ihnen haben auch ein Praktikum bei mir gemacht.“ Die 25-jährige Theresa und die 24-jährige Anna studieren jetzt wie ihre Mutter Pharmazie in Münster.

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