Adexa-Tarifumfrage

Gehaltsniveau in Apotheken sinkt

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Berlin -

Angestellte Approbierte und PTA verdienen im Schnitt weniger als noch vor zwei Jahren. Das geht aus der aktuellen Tarifumfrage der Apothekengewerkschaft Adexa hervor. Demnach sind die Gehälter seit 2016 in sieben Kammerbezirken gemessen am Verhältnis zum Tarifgehalt gesunken. Das größte Lohnplus wurde in Hamburg verzeichnet.

Die Adexa befragt alle zwei Jahre Apothekenangestellte zu Gehalt, Sonderzahlungen, Arbeitszeiten, Fort- und Weiterbildungen sowie der Zufriedenheit in der öffentlichen Apotheke. Die Daten würden für die tarif- und berufspolitische Arbeit benötigt. Erstmals hätten sich mehr als 3000 Angestellte beteiligt. Ein Ergebnis: In fast allen Bundesländern verdienen Angestellte den Ergebnissen zufolge über Tarif.

Schlusslicht bilden die neuen Bundesländer. Nur in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen liegt das durchschnittliche Gehalt unter Tarif. Der Sächsische Apothekerverband (SAV) ist 1997 aus dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheker (ADA) und damit aus der Tarifgemeinschaft ausgetreten. Dort verdienen Apothekenmitarbeiter nur 95 Prozent des bundesweit ausgehandelten Gehalts. Während sich der Lohn in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr erhöht hat, stagniert er in Thüringen und Sachsen auf dem Niveau von 2016.

In Mecklenburg-Vorpommern erhalten Angestellte aktuell 1 Prozent mehr. Auch dort gab es laut Adexa keine Gehaltssteigerung. Deutlich höher ist der Zuwachs dagegen in Brandenburg. Angestellte des Flächenlandes verdienen nach einem Rückgang im Jahr 2016 aktuell wieder mehr. Allerdings liegt das Durchschnittsgehalt nur 2 Prozent über dem ausgehandelten Tarif. 3 Prozent mehr verdienen Angestellte in Niedersachsen und im Saarland. Im kleinsten Bundesland Deutschlands ist der Lohn jedoch im Vergleich zu 2016 zurückgegangen.

Insgesamt sank der durchschnittliche Wert in sieben Kammerbezirken – auch in Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Nordrhein und Baden-Württemberg ging der Lohn im Zweijahresvergleich zurück. Gleich blieb laut Adexa die übertarifliche Bezahlung in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. In lediglich sechs Kammerbezirken habe sich das Gehaltsniveau erhöht, kritisiert die Gewerkschaft. Von 2014 bis 2016 sei noch eine Steigerung der Löhne in 13 von 17 Kammerbezirken verzeichnet worden.

Spitzenreiter bei den übertariflichen Gehältern sind die Kammerbezirke Baden-Württemberg, Nordrhein und Hamburg mit einem Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Tarifgehalt sowie Bremen (plus 7 Prozent). Die vergleichsweise größte Steigerung – um 4 Prozentpunkte – wird der Erhebung zufolge in Hamburg verzeichnet. Auch Apothekeninhaber in Niedersachsen zahlen ihren Mitarbeitern mehr als noch 2016.

Die Tarifumfrage begann Ende April. Die Teilnehmer mussten 18 Fragen anonym beantworten. Die Apothekengewerkschaft fragte unter anderem nach Alter, Berufsjahren und Berufsgruppe. Außerdem wollte sie die Wochenarbeitszeit und das monatliche Bruttogehalt sowie den Status des 13. Gehalts wissen. Ende August hatten sich Adexa und ADA auf ein Lohnplus von 3 Prozent ab September geeinigt. Die Angestelltenvertreter hatten zunächst ein Plus von 5,6 Prozent gefordert.

Und so sehen die Gehälter nach der letzten Tarifverhandlung aus:

Apotheker

1. Berufsjahr: 3463 Euro (alt: 3362 Euro), Differenz: 101 Euro
2.-5. Berufsjahr: 3573 Euro (alt: 3469 Euro), Differenz: 104 Euro
6.-10. Berufsjahr: 3839 Euro (alt: 3727 Euro), Differenz: 112 Euro
ab 11. Berufsjahr: 4199 Euro (alt: 4077 Euro), Differenz: 122 Euro

Pharmazeuten im Praktikum: 929 Euro (alt: 902 Euro), Differenz: 27 Euro

PTA

1.-2. Berufsjahr: 2078 Euro (alt: 2017 Euro), Differenz: 61 Euro
3.-5. Berufsjahr: 2189 Euro (alt: 2125 Euro), Differenz: 64 Euro
6.-8. Berufsjahr: 2376 Euro (alt: 2307 Euro), Differenz: 69 Euro
9.-14. Berufsjahr: 2580 Euro (alt: 2505 Euro), Differenz: 75 Euro
ab 15. Berufsjahr: 2691 Euro (alt: 2613 Euro), Differenz: 78 Euro

PTA-Praktikanten: 708 Euro (alt: 687 Euro), Differenz: 21 Euro

PKA und Pharmazeutische Assistenten

1.-2. Berufsjahr: 1806 Euro (alt: 1753 Euro), Differenz: 53 Euro
3.-6. Berufsjahr: 1880 Euro (alt: 1825 Euro), Differenz: 55 Euro
7.-9. Berufsjahr: 1943 Euro (alt: 1886 Euro), Differenz: 57 Euro
10.-13. Berufsjahr: 2057 Euro (alt: 1997 Euro), Differenz: 60 Euro
ab 14. Berufsjahr: 2211 Euro (alt: 2147 Euro), Differenz: 64 Euro

PKA in Ausbildung

im 1. Ausbildungsjahr: 708 Euro (alt: 687 Euro), Differenz: 21 Euro
im 2. Ausbildungsjahr: 760 Euro (alt: 738 Euro), Differenz: 22 Euro
im 3. Ausbildungsjahr: 813 Euro (alt: 789 Euro), Differenz: 24 Euro

Pharmazieingenieure

1.-8. Berufsjahr: 2687 Euro (alt: 2609 Euro), Differenz: 78 Euro
9.-14. Berufsjahr: 2835 Euro (alt: 2752 Euro), Differenz: 83 Euro
ab 15. Berufsjahr: 2999 Euro (alt: 2912 Euro), Differenz: 87 Euro

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