Und weitere Bauarbeiten stehen an

Acht Monate Baustelle vor der Haustür

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Berlin -

Baustellenärger im hessischen Pfungstadt: Seit acht Monaten raubt eine Großbaustelle Anwohnern und Apotheker Oliver Popp die Nerven. Bald soll Schluss sein – doch dann folgt gleich die nächste Baustelle.

Normalerweise ist die Parkplatzsituation der Rolandapotheke in der Frankensteiner Straße gut: „Wir haben je 20 Parkplätze auf beiden Seiten der Apotheke“, sagt Popp. „Ein Teil der Plätze ist für die Ärzte reserviert, die hier ihre Praxen haben.“ Darüber hinaus gibt es ausreichend Platz für Apothekenkunden, die nicht gut zu Fuß oder gern bequem vor der Haustür parken möchten.

Seit acht Monaten ist alles anders: Vor der Haustür der Rolandapotheke gibt es eine 300 Meter lange Baustelle. Erneuert werden sämtliche Rohre und Leitungen – Kanal- und Wasserleitungen, neue Stromkabel. Die Telekom verlegt neue Telefonleitungen, zudem werden die Bürgersteige neu angelegt. Die Fahrbahn wird ebenfalls saniert.

In der Karl-Mark-Straße reiht sich Einfamilienhaus an Einfamilienhaus, die Straße ist derzeit nur für Baufahrzeuge befahrbar. Die Bewohner müssen sich deshalb auf Parkplatzsuche begeben. Ihnen kann Popp nicht böse sein: „Zum einen sind es auch meine Kunden. Zum anderen haben sie gar keine andere Wahl, sie müssen ja irgendwo parken, wenn sie ihre eigene Einfahrt nicht mehr nutzen können.“

Auch wer früh aufsteht, hat kein Glück: „Schon bevor der erste Patient zu uns kommt, sind die Parkplätze alle belegt.“ In den vergangenen Monaten hat er einen Umsatzrückgang festgestellt, den er nicht näher beziffern möchte. „Zum Glück haben wir die Patienten aus den Arztpraxen, sie machen bei uns den Großteil der Kunden aus“, sagt er. Existenziell bedrohend sei die Situation nicht, aber dennoch ärgerlich. Er sagt: „Ein Teil der Kunden, die keinen Parkplatz finden, fährt dann eben weiter zur Konkurrenz.“

Mangelnde Information seitens der Stadt kritisiert er nicht, alle Anwohner seien rechtzeitig informiert worden. Viele beschweren sich laut der Tageszeitung Darmstädter Echo allerdings über die Dauer der Großbaustelle. Laut Auskunft des Bürgermeisters Patrick Koch (SPD) liege man im Zeitplan. Für die Anrainer, die jeden Einkauf von weit entfernten Parkplätzen nach Hause schleppen müssen, ist der seit Monaten anhaltende Zustand jedoch mehr als misslich. Besonders ärgerlich: bereits verlegtes Pflaster für den Gehweg in der Karl-Marx-Straße musst wieder entfernt und neu verlegt werden. Der Fehler liegt laut Auskunft der Stadt bei der ausführenden Firma.

Der guten Nachricht, dass die Bauarbeiten planmäßig bis Ende Oktober beendet sein sollen, folgt gleich die nächste schlechte: Dann nämlich geht es auf der anderen Straßenseite der Apotheke weiter, dort sollen dieselben Arbeiten ausgeführt werden. Für Apotheker Popp bedeutet das, dass der Parkplatz-Ärger weitergehen wird. Die Lage seiner Apotheke ist im Fall der Bauarbeiten ungünstig: „Mn hatte uns nicht so richtig auf dem Schirm. Die Apotheke liegt in einem Eckhaus, offiziell gehören wir zur Frankensteiner Straße, die Bauarbeiten werden jedoch in der Karl-Marx-Straße durchgeführt.“ Wenn die Arbeiten künftig in der Frankensteiner Straße fortgeführt werden, setzt sich die Parkplatzsuche für ihn fort. Er ist allerdings um Frieden bemüht: „Ich habe ein gutes Verhältnis zur Stadt, will nicht auf die Barrikaden gehen.“

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