Großhandel

Führungskräfte verlassen Gehe

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Berlin -

Seit dem Machtwechsel bei Celesio dreht sich auch bei Gehe das Personalkarussell. In den vergangen Jahren haben mehrere Geschäftsführer den Stuttgarter Großhändler verlassen. Nach Karl-Heinz Berschet oder Markus Eckermann verliert der Stuttgarter Großhändler jetzt weitere langjährige Führungskräfte. In den Niederlassungen in Hamburg und Schwerin haben die Vertriebsleiter der Celesio-Tochter den Rücken gekehrt. Auch in Stuttgart hat es wieder eine Kündigung gegeben. Von der Fluktuation profitieren bereits die Wettbewerber.

Besonders im Norden ist der Unmut in den Niederlassungen groß. In Schwerin wird der Vertriebs- und Niederlassungsleiter Peter Hinrichs den Standort heute verlassen. Hinrichs war 17 Jahre für Gehe tätig. Zuvor war er beim privaten Großhändler Max Jenne beschäftigt. Künftig wird er für einen Wettbewerber tätig sein, den Namen seines neuen Arbeitgebers wollte er nicht nennen.

Einen Wechsel hat es auch in Hamburg gegeben: Der Vertriebsleiter Guido Raida hat den Großhändler Anfang Juni verlassen. Raida kam 1996 zu Gehe. Er wird ab Oktober die Leitung der neuen Noweda-Niederlassung in Hamburg übernehmen.

Die Stelle ist bereits neu besetzt. Die Region Nord wird nun von Jan-Detlef Wohlert betreut, der zum Jahreswechsel aus der Geschäftsführung in die Direktoren-Ebene gewechselt ist. In Schwerin gibt es noch keinen Nachfolger.

Auch die Position der Einkaufsleitung für OTC- und Freiwahlprodukte muss neu besetzt werden: Ulrike Brentzel hat Gehe verlassen. Die Betriebswirtin war mehr als sieben Jahre lang für Gehe tätig und verantwortete zudem die Bereiche Category Management und Eigenmarken. Zuvor war sie bei der Drogeriekette dm, der Parfümerie Douglas und der Supermarktkette Aldi Süd beschäftigt.

Als Grund für den Weggang wird in vielen Fällen fehlende Kommunikation genannt. Die Mitarbeiter fühlen sich dem Vernehmen nach aus dem Unternehmen gedrängt. Kritische Anmerkungen oder Fragen zur neuen Großhandelsstrategie des Mutterkonzerns würden unterbunden. Mitarbeiter hätten sich bereits an Celesios Mehrheitsaktionär Haniel gewendet und den Konzern über die Umstände bei Gehe informiert.

Gehe bedauert den Verlust der Mitarbeiter. Dass in „einzelnen Fällen Unsicherheit entsteht“, führt der Großhändler auf die schwierigen Zeiten im Markt zurück. „Im steten Dialog beantworten wir soweit möglich die offenen Fragen der Kolleginnen und Kollegen und sind hier absolut transparent“, sagt eine Gehe-Sprecherin.

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