E-Rezept-Projekt

Teleclinic schießt gegen Kry und DocMorris

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Berlin -

Teleclinic treibt sein Telemedizin- und E-Rezept-Modell in Kooperation mit Apotheken.de weiter voran. Mit an Bord ist neben 7000 Vor-Ort-Apotheken auch eine Versandapotheke aus Stuttgart. Mit der Kooperation von Kry und DocMorris steht nun aber plötzlich ein gewichtiger Konkurrent auf der Matte. Teleclinic zieht deshalb nun eine Zwischenbilanz und erklärt – ohne Kry oder DocMorris namentlich zu erwähnen – warum sich das Münchner Start-up seinen ausländischen Bewerbern überlegen fühlt.

10.000 elektronische Verordnungen habe man schon ausgestellt – und die Patienten dabei überzeugt. „Besonders die Möglichkeit, auch nachts und am Wochenende rezeptpflichtige Medikamente zu erhalten, bringt viele Vorteile für den Patienten mit sich“, bewirbt das Münchner Start-up seine Anwendung. „Und das ohne Gesundheitsdaten ins Ausland zu übermitteln, denn die Online-Ärzte der TeleClinic kollaborieren ausschließlich mit deutschen Partner-Apotheken und einer deutschen Versandapotheke.“ Bei der handelt es sich um die Stadt-Apotheke Mache in Ostfildern-Ruit bei Stuttgart von Inhaber Stephan Mache.

Nachdem ein Patient sich telemedizinisch behandeln lassen hat – was laut Teleclinic rund 100-mal täglich geschieht – kann er sich eine Vor-Ort-Apotheke zur persönlichen Abholung oder aber Maches Versand aussuchen. Die sichere Übermittlung der Bestellung in die jeweilige Apotheke übernimmt dabei Apotheken.de. „Die Patienten lieben unseren Service und dabei insbesondere die schnelle Möglichkeit, das Rezept auch direkt zur Apotheke in der Nähe zu schicken“, schwärmt Teleclinic-Geschäftsführerin Katharina Jünger. „Die Abdeckung, die wir mit Apotheken.de deutschlandweit garantieren können, ist einfach phänomenal.“

Auch für Apotheken im Nacht- und Notdienst hat Teleclinic eine eigene Funktion eingebunden. Denn die Tele-Ärzte arbeiten auch nachts und am Wochenende. Verschreiben sie ein Medikament, kann der Patient über die App eine Notdienstapotheke auswählen, um seine Arzneimittel auch zu unchristlichen Zeiten selbst abzuholen – auch hier sieht sich Teleclinic dem Kry/DocMorris-Modell voraus: „Wettbewerber aus dem Ausland verschicken die digitalen Rezepte an Versandapotheken im Ausland“, so Jünger. „Da ist eine sofortige Abholung noch in der Nacht natürlich nicht möglich.“

Und selbst beim Thema Datenschutz gibt Jünger ihrem schwedisch-niederländischen Konkurrenten noch einen Seitenhieb mit: „Da muss sich jeder selbst fragen, was mit seinen Daten passiert und warum er sich bewusst dafür entscheidet, nicht TeleClinic und damit nicht einen deutschen Anbieter mit angebundenen Apotheken in Deutschland zu nutzen.“

Teleclinic sieht sich als Vorreiter im Bereich elektronische Verordnungen und bietet den Kunden mehrerer privater Krankenversicherungen bereits seit 2018 ein eigenes E-Rezept an. Im Sommer wurde das Modell dann in Zusammenarbeit mit Apotheken.de bundesweit ausgerollt. Die teilnehmenden Apotheken sind diejenigen, die auch beim Website-Service des Deutschen Apothekerverlags angemeldet sind. Jede Apotheke sei per E-Mail und Newsletter mehrfach informiert worden und könne selbst entscheiden, ob sie teilnehmen wolle oder nicht. Die Apotheken erhalten dann über ihren Zugang zum System das E-Rezept zugeschickt und können es bedienen – oder ablehnen.

Im Sommer hatte sich Jünger allerdings noch enttäuscht gezeigt über das Feedback der Apotheken vor Ort. „Unsere Lieblingslösung wäre es, dass alle Vor-Ort-Apotheken in Deutschland mitmachen“, so Jünger. Doch sei sie bei der Suche nach Partnern auf Widerstand gestoßen. „Viele Apotheken haben sich gewehrt, was sehr schade ist.“

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