Ex-Celesio-Chef rückt an McKesson-Spitze

Hammergren arbeitet seit 1996 für McKesson. Den Konzern führt er seit April 2001 als CEO. Er übernahm den Pharmahändler in einer kritischen Situation. In den vergangenen 17 Jahren vervierfachte sich der Umsatz laut Unternehmensangaben auf 208 Milliarden US-Dollar. Hammergren schaffte es mehrfach in die Forbes-Liste der bestverdienenden Manager – und das, obwohl die Celesio-Übernahme beinahe zur Blamage geworden wäre.

Mit Wirkung zum 31. März geht er in den Ruhestand. „Es war mir eine Ehre, McKesson fast 20 Jahre lang als CEO zu dienen“, sagt Hammergren. Dies sei der richtige Zeitpunkt, um die Führung des Konzerns an die nächste Generation weiterzugeben. Niemand als Tyler sei besser geeignet, McKesson in die Zukunft zu führen: „Er ist eine herausragende Führungspersönlichkeit mit fundiertem Branchenwissen und er ist überaus engagiert, für unsere Kunden und deren Patienten den größtmöglichen Mehrwert zu schaffen.“

Tyler, derzeit als Chief Operating Officer (COO) für das operative Geschäft zuständig, leitete bis zum Sommer das Europageschäft. Er kam im Frühjahr 2016 nach Stuttgart, damals noch zu Celesio. Als Executive Vice President of Corporate Strategy and Business Development hatte er die Übernahme unter Dach und Fach gebracht.

Tyler ist bereits seit mehr als 20 Jahren für den Konzern tätig und war in verschiedenen Führungspositionen für das Großhandels-, Praxisbedarfs- und Specialty-Geschäft in Nordamerika zuständig. Im April 2017 trat er die Nachfolge von Marc Owen an, der sich in den Ruhestand verabschiedet hatte. Der Brite hatte für die Amerikaner den Deal mit Celesio eingefädelt. Noch heute wird vor Gericht über den Kaufpreis für die Minderheitsaktionäre gestritten.

Der 71-jährige Edward Mueller, derzeit Lead Independent Director im Board of Directors von McKesson, wird auf Hammergren als unabhängiger Chairman des Board of Directors mit Wirkung zum 1. April 2019 folgen. Hammergren bleibe weiterhin Vorsitzender des Board for Change Healthcare. Nach seinem Rückzug wird er McKesson als Berater unterstützen.

2014 übernahm McKesson Celesio im zweiten Anlauf. Durch den Zusammenschluss entstand einer der weltweit größten Pharmahändler mit rund 81.500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 150 Milliarden Dollar. Celesio firmiert seit Herbst 2017 als McKesson Europe. Der Konzern beliefert von 110 eigenen und sieben verwaltenden Großhandelsniederlassungen aus mehr als 50.000 Apotheken und Krankenhäuser europaweit mit Medikamenten und Medizinprodukten. Knapp 400 Mitarbeiter sind in der Zentrale in Stuttgart tätig.