Europavergleich

Selbständige schlecht abgesichert

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In Deutschland sind Selbständige schlechter in die allgemeine soziale Sicherung einbezogen als in anderen europäischen Ländern. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung ergab, dass beispielsweise in Schweden Selbständige zu weitgehend gleichen Bedingungen von den sozialen Sicherungssystemen erfasst würden wie abhängig Beschäftigte. In Deutschland sei dies in der Regel nicht der Fall.

Ein europäischer Trend ist der Studie zufolge die Ausgliederung von Unternehmensteilen, die zu einer wachsenden Zahl der Selbständigen führe. Oftmals betrieben diese „neuen“ Selbständigen Klein- oder Solo-Unternehmen mit nur geringen Vermögenswerten und erzielten häufig nur geringe und unregelmäßige Einkommen. Das deutsche Sozialversicherungssystem berücksichtige wechselnde Erwerbsformen aber nur unzureichend, heißt es. Immerhin könnten sich Freiberufler seit Februar 2006 unter bestimmten Voraussetzungen freiwillig gegen Arbeitslosigkeit absichern.

Laut Studie nahm vor allem in Deutschland die Zahl der Solo-Selbständigen in den 90er-Jahren deutlich zu. Zur Jahrtausendwende habe hier jeder zweite Freiberufler allein gearbeitet. „Neue“ Selbständige fänden sich vor allem in den unternehmensnahen Dienstleistungen und im Gesundheits- und Pflegesektor. Doch auch auf dem Bau würden abhängig Beschäftigte über Subunternehmertum, Contracting-Out und Franchising zu Selbständigen.

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