Analgetika

NSAID erhöhen Schlaganfallrisiko

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Gängige nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAID) können einer taiwanesischen Studie zufolge das Risiko erhöhen, einen Schlaganfall zu erleiden. Den Zusammenhang fanden die Forscher bei einer Analyse der Krankenakten von knapp 38.000 Schlaganfall-Patienten. Ausgangspunkt für die Untersuchung, waren früheren Studien, wonach NSAID das Risiko für Herzinfarkte erhöhen können. Die Ergebnisse sind im Fachjournal „Stroke“ veröffentlicht.

Untersucht wurde, ob die Patienten in dem Monat vor dem Schlaganfall Präparate mit Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac, Celecoxib oder mit dem in Deutschland nur als Augentropfen verfügbaren Ketorolac angewendet hatten.

Insgesamt zeigte sich, dass die Einnahme von Schmerzmitteln im Monat vor einem ischämischen Schlaganfall das Risiko - je nach Wirkstoff - um 20 bis 90 Prozent erhöht. Bei oral eingenommenem Ketorolac nahm das Risiko, einen hämorrhagischen Schlaganfall zu erleiden, sogar um das 2,6-Fache zu. Der Zusammenhang zeigte sich nach Angaben der Forscher bei Patienten mit und ohne kardiovaskulären Risikofaktoren.

Für die tatsächliche individuelle Risikoabschätzung ist es allerdings entscheidend, wie stark man ohnehin gefährdet ist. So hat ein 50-Jähriger ohne Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Diabetes nach Berechnungen des US-amerikanischen „National Institute of Neurological Disorders and Stroke“ ein absolutes Risiko von 1 bis 3 Prozent, in den kommenden zehn Jahren einen Schlaganfall zu erleiden. Bei einer Verdopplung des Risikos durch die Einnahme von Schmerzmitteln ist die Gefahr daher immer noch relativ gering.

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