Zustände in Kliniken

Britische Ärzte schlagen Alarm

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London -

Ärzte aus 68 britischen Krankenhäusern haben Premierministerin Theresa May auf teils katastrophale Zustände im staatlichen Gesundheitssystem hingewiesen. Sie sorgten sich sehr um die Sicherheit von Notfallpatienten. In den oft überfüllten Kliniken sterben den Medizinern zufolge Kranke sogar auf Korridoren.

Die staatlichen Krankenhäuser seien chronisch unterfinanziert, heißt es in einem Schreiben. Die Zustände seien „nicht mehr akzeptabel trotz größter Bemühungen der Mitarbeiter“. In einigen Notfallaufnahmen warteten mehr als 50 Patienten gleichzeitig auf ein Bett. Die Ärzte publizierten ihren Brief im „Health Service Journal“.

In diesen Wochen müssen in Großbritannien Zehntausende Operationen verschoben werden. May hatte sich dafür entschuldigt, aber dies mit besonderen Umständen im Winter begründet. Dazu zählte sie auch die Feiertage und die Zunahme schwerer Atemwegserkrankungen.

Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, sprach dagegen am Donnerstag von einer jährlichen „Zwölf-Monats-Krise“. Er forderte bei einem Treffen mit medizinischem Personal von der Regierung deutlich höhere Investitionen im Gesundheitsbereich.

Der staatliche Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS) ist weitgehend kostenlos für die Patienten und stößt in jedem Winter an seine Grenzen. Der Chef des Britischen Roten Kreuzes sprach vor einem Jahr im Londoner Parlament sogar von einer „humanitären Krise“.

Neben den knappen Kassen sind britischen Gesundheitsexperten zufolge auch die explodierenden Patientenzahlen ein Grund für die Zustände. Die Behandlung von immer mehr Senioren mit chronischen Krankheiten treibt die Kosten in die Höhe. Derzeit nimmt außerdem die Zahl der Grippefälle erheblich im Vereinigten Königreich zu.

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