Arbeitnehmer

Krank zur Arbeit

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Berlin -

Zwei Drittel der Arbeitnehmer in Deutschland gehen nach neuen Umfrage-Ergebnissen des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) krank zur Arbeit. Demnach gaben im vergangenen Jahr 67 Prozent der Arbeitnehmer an, dass sie in den zwölf Monaten vor dem Befragungszeitpunkt mindestens an einem Tag zur Arbeit gegangen sind, obwohl sie sich richtig krank gefühlt haben, wie der DGB mitteilte. Zuvor hatte die Zeitung „Die Welt“ darüber berichtet.

Jeder Dritte sagte, nie krank zur Arbeit gegangen zu sein. Ein Fünftel der Befragten gab an, dies weniger als eine Woche getan zu haben. 17 Prozent gingen ein bis zwei Wochen lang krank zur Arbeit. 29 Prozent arbeiteten demnach zwei Wochen oder länger, obwohl sie krank waren. Die Zahlen sind eine Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit 2017, der im vergangenen November vorgestellt worden war. Die Werte unterscheiden sich kaum von der Vorgängererhebung aus dem Jahr 2015.

Die „Welt“ beleuchtete das Phänomen anlässlich der aktuellen Grippesaison: „Hunderttausende (...) schleppen sich trotz Husten,
Schnupfen, Heiserkeit weiter ins Büro, in den Laden, in die Fabrik.“ Dr. Udo Buchholz, ein Infektionsepidemiologe am Robert-Koch-Institut, sagte der Zeitung: „Wenn man krank ist, bleibt man zu Hause, wenigstens für ein paar Tage, alles andere ist unvernünftig.“ Denn dann werde man schneller wieder gesund. „Und in den ersten beiden Tagen ist man besonders ansteckend.“

Allerdings helfe das Auskurieren in den eigenen vier Wänden kaum, die Ausbreitung von Erkältungsviren zu begrenzen. Zu Hause gebe es auch Menschen, die man anstecken könne, sagte der Experte. Die Kontakte dort seien in der Regel häufiger und enger als am Arbeitsplatz. „Im Ergebnis hält sich das epidemiologisch vielleicht sogar die Waage.“

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