Apothekenkooperationen

Farma-Plus: Dividende und Personalrochade

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Berlin -

Die Apothekenkooperation Farma-Plus hat bei ihrer Frühjahrstagung eine Dividendenausschüttung von 8,5 Prozent beschlossen. Einen Wechsel gibt es an der Spitze des Aufsichtsrates: Apotheker Jens Beuth übernimmt von Silke Lucka. Die Kooperation hat zudem das Thema „Natur“ für ihr Category Management entdeckt.

Insgesamt schüttet Farma-Plus einen Betrag von knapp 9000 Euro aus. Rechnerisch wären das rund 280 Euro für jedes der 32 Mitgliedsapotheken, allerdings verfügen nicht alle über Aktien. Farma-Plus-Chef Horst Tiedtke ist zufrieden mit der Entwicklung der Kooperation: Neben der Dividende sei an alle Apotheken eine zusätzliche Bonuszahlung erfolgt.

Im Aufsichtsrat haben Beuth und Lucka nur die Stühle getauscht. Damit folgt die Spitze dem Wunsch, dass ein Apotheker als dem Gremium vorsitzt. Beuth betreibt vier Farma-Plus Apotheken im Ruhrgebiet. Überregionale Bekanntheit hatte Beuth zuletzt nach einer Auseinandersetzung mit einer Kundin erlangt. Die störte sich am Kopftuch einer PTA. Beuth war schockiert und machte seine Antwort öffentlich.

Lucka bleibt als externe Beraterin weiterhin im Aufsichtsrat von Farma-Plus. Komplettiert wird das Gremium von Martin Sternberg. Er betreibt im Sauerland vier Apotheken. Neben der St. Valentin Apotheke in Schmallenberg und der Lenne-Apotheke in Lennestadt hat er zwei Farma-Plus-Filialen ebenfalls in Lennestadt und Kirchhundem-Welschen Ennest.

Wie Sternberg betreiben viele Mitglieder ihre Farma-Plus-Apotheke als Filiale. Tiedtke schätzt, dass die Inhaber die Chance nutzen, bestimmte Aufgaben wie das Marketing in fremde Hände zu geben. Ein Switch der Hauptapotheke komme seltener vor, wenn der Name bereits etabliert seien. Nach Tiedtkes Angaben sind bei Farma-Plus überdurchschnittlich viele Filialverbünde vertreten.

Vom gemeinsamen Einkauf können dabei auch die Apotheken profitieren, die nicht im Verbund sind. Ein individuelles Marketing für diese bietet Tiedtke über eine Münchener Firma IMG an. Mit dieser betreut er nach eigenen Angaben rund 200 Apotheken, Einkaufskonditionen verhandele die Zentrale für mehr als fünfzig Apotheken.

Das Management von Farma-Plus ist weiter bestrebt, das Discount-Image der Kooperation abzulegen. Als neues Modul gibt es unter dem Label „Natur aktiv“ ein neues Modul für das Category Management. Die in der Test-Apotheke gewonnenen Erfahrungen hätten gezeigt, wie gut sich die Naturpositionierung mit der Preisorientierung im OTC-Sortiment ergänze. „Natur liegt im Trend und lässt sich hervorragend zur Imagestärkung und im Zusatzverkauf nutzen“, so Tiedtke.

Zwar will man bei Farma-Plus weiterhin preis- und marketingaktiv sein, die gute Beratungsqualität soll aber mehr in den Vordergrund rücken. Entsprechende Schulungen für die Apothekenteams sind kostenfrei, sollen aber auch den Abverkauf beim Barumsatz steigern. „Der Barumsatz, vorrangig im OTC-Sortiment, wird für den Rohertrag immer wichtiger“ erläutert Beuth. Und da der Markt nicht wachse, sei eine marketingaktive Kooperation von Vorteil.

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