Apothekenrechenzentren

ARZ Haan steigt in Pflegebranche ein

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Berlin -

Das ARZ Haan ist in die Pflegebranche eingestiegen. Mit der Übernahme der Firma DM EDV will sich das Apothekenrechenzentrum breiter aufstellen und sein Dienstleistungsangebot ausbauen. Auch für Zahnärzte bietet ARZ Haan jetzt Software an. Weitere Akquisitionen sollen folgen – alles Blick auf die Einführung des E-Rezepts.

Nach Unternehmensangaben entwickelt DM EDV seit 1989 in enger Zusammenarbeit mit den Kunden vollumfassende IT-Lösungen für die ambulante und stationäre Pflege. Rund 2000 Mandanten nutzten bundesweit die Softwarelösungen in den Bereichen Verwaltung und Abrechnung, Dienst- und Einsatzplanung, wie auch in der Pflegeplanung und -dokumentation. ARZ Haan übernimmt sämtliche Anteile rückwirkend zum 1. Januar. Von den beiden bisherigen Altgesellschaftern und Geschäftsführern verabschiedet sich Siegfried Müller in den Ruhestand. Ludger Dieker führt die Geschäfte der DM EDV mit ihren über 50 Mitarbeitern am Standort Garrel im Nordwesten Deutschlands fort.

„Diese Investition ist die konsequente Fortführung der eingeschlagenen Strategie. Mit DM EDV hat die ARZ-Gruppe ein weiteres Unternehmen hinzugewonnen, welches unser Dienstleistungsportfolio deutlich erweitert. Die Kerndienstleistung ‚Abrechnung‘ wird mit dem Markteintritt in IT-Lösungen für ambulante und stationäre Pflegedienstleistungen um einen wesentlichen Baustein in der Wertschöpfungskette ergänzt. Zudem ist der Pflegemarkt mit seinen nachhaltigen Wachstumsraten eine für uns sehr wichtige Kundengruppe“, erläutert Vorstandschef Dr. Philipp Siebelt.

Bereits seit vielen Jahren erschließt das ARZ Haan neue Kundengruppen: 1991 wurde das Rechenzentrum Hünxe gekauft, das heute unter dem Namen RZH firmiert und beispielsweise für Heil- und Hilfsmittelerbringer, Heime und Pflegedienste, aber auch für Rettungsdienste und Taxiunternehmen die Abrechnung mit den Krankenkassen übernimmt. Nach dem Verkauf des Softwarehauses Lauer-Fischer übernahm das Rechenzentrum 2011 die Abrechnungszentrale für Hebammen (AZH). Das Geschäft hat sich zu einer festen zweiten Säule entwickelt: Bundesweit vertrauten rund 16.000 Kunden auf die Leistung und Finanzstärke der Gruppe, die mit mehr als 800 Mitarbeitern an neun Standorten aktiv sei, so Siebelt.

Das Geschäftsjahr 2018 hat der ARZ-Konzern nach eigenen Angaben überaus erfolgreich mit einem Rekordergebnis abgeschlossen: Das Ergebnis vor Steuern beträgt 9,2 Millionen Euro; die Profitabilität habe sich 2018 damit weiter deutlich verbessert. Der Umsatz konnte um rund 7 Prozent auf 56,8 Millionen Euro gesteigert werden. Insgesamt entfielen vom Umsatz rund 41 Prozent auf die Geschäftssparte Rezeptabrechnung für Apotheken und 59 Prozent auf die Belegverarbeitung für Sonstige Leistungserbringer. Das Unternehmen befindet sich hauptsächlich im Besitz von Apobank und Apothekerverband Nordrhein.

Basis und Wurzel der ARZ-Gruppe sei das Abrechnungsgeschäft im Gesundheitswesen. Dieser Kern werde konsequent gestärkt und um neue Services für die Kunden erweitert, so Siebelt. Jüngstes Beispiel sei der PflegeManager, mit dem man Apotheken unterstütze, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen effizient mit Pflegehilfsmitteln zu versorgen. Weitere neue Produkte würden in der Anfang des Jahres gegründeten Tochterfirma ARZ.digital entwickelt. Ziel sei es, das heutige Angebotsspektrum signifikant zu diversifizieren.

Neben eigenen Entwicklungen, wie dem Portal ARZ.med für „Besondere Versorgungsformen“ für Mediziner, sowie „Bett-y“ als Plattform für modernes Überleitungsmanagement werde die Diversifikation auch durch Zukäufe vorangetrieben. Die Kundengruppe Zahnärzte sei jüngst mit dem Erwerb der Software „Teemer“ erschlossen worden.

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