Vagisan-Werbung

„Shades of Grey“ ist für Dr. Wolff tabu

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Berlin -

Dr. Wolff ist erneut mit seiner Vagisan-Werbung angeeckt: Der Arzneimittel- und Kosmetikhersteller (Alpecin, Plantur, Linola) hatte vor mehr als zwei Wochen mit dem Erotik-Bestseller „Shades of Grey“ auf sein OTC-Präparat aufmerksam gemacht. Die Verlagsgruppe Random House hatte von dem Unternehmen daraufhin eine Unterlassungserklärung gefordert.

Die Werbung wurde laut Dr. Wolff in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschaltet. Neben dem Buch war die Creme gegen Scheidentrockenheit abgebildet. Dazu titelte der Hersteller: „Wer ein Tabu bricht, gewinnt“. Beide wurden als Frauen-Bestseller angepriesen.

„Wir haben die Unterlassungserklärung abgegeben“, so eine Unternehmenssprecherin. Hierzulande wurde die Anzeige im Spiegel und in der Bild am Sonntag abgedruckt. Gleichwohl versteht der Hersteller die Aufregung nicht: „Das ist doch auch eine gute Werbung für das Buch.“

Bereits Anfang Juni hatte das Bielefelder Familienunternehmen Ärger mit seiner Werbekampagne: Mehr als 20 Zeitungen hatten laut Dr. Wolff eine Veröffentlichung abgelehnt. Als Grund wurde auf die unternehmenseigenen Richtlinien verwiesen, die die Anzeige verletzt haben soll.

Weitere Kampagnen seien geplant, so die Sprecherin. Die Vagisan Feuchtcreme ist laut Dr. Wolff Marktführer. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen sechs Vagisan-Produkten (Milchsäurebakterien, Scheidenzäpfchen, Intimwaschlotion) rund 9,7 Millionen Euro. Insgesamt lag der Umsatz bei 198 Millionen Euro (plus 2 Prozent). Davon entfielen rund 61 Millionen Euro auf den Pharmabereich, der Rest auf Kosmetik.

Das Unternehmen wurde 1905 vom Apotheker Dr. August Wolff unter dem Namen „Sudbracker Nährmittel Vinces“ gegründet. Heute führt der geschäftsführende Gesellschafter und Urenkel des Firmengründers, Eduard Dörrenberg, gemeinsam mit Christoph Harras-Wolff als Inhaber das Geschäft. Carsten Heins ist innerhalb der Geschäftsführung unter anderem für Finanzen, Personal und Betrieb zuständig.

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