TK-Pilotprojekt

Hamburg: Easy-Apotheke bietet E-Rezept

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Berlin -

Das E-Rezept-Projekt der Techniker Krankenkasse (TK) hat Zuwachs bekommen: Auch in der Easy-Apotheke Wandsbek können Patienten ab sofort digitale Verordnungen einlösen. Die Teilnahme geht auf persönliche Initiative von Inhaber Ali Babaei Mehr zurück – seinen Kollegen empfiehlt er, sich nicht zu verweigern.

Zustande kam die Zusammenarbeit, nachdem die TK nach weiteren Teilnehmern für ihr Projekt suchte. „Es ging damit los, dass wir ein Schreiben bekommen haben und zu einem Infoabend eingeladen wurden“, erzählt Mehr. „Da ich an dem Tag nicht konnte, haben wir ein paar Tage später bei der TK angerufen und gefragt, ob wir da mitmachen können.“ Gesagt, getan: Kurz darauf kamen TK-Vertreter in Mehrs Apotheke und stellten ihm das Projekt vor.

Dass sich anscheinend keine weiteren geeigneten Kandidaten gemeldet haben, verwundert den 38-Jährigen. „Ich glaube, viele Kollegen haben Angst, weil das etwas Neues ist“, sagt er. Angesichts der Debatte um mögliche Folgen des E-Rezepts wie eine Abwanderung von Verordnungen an Versandapotheken könne er das auch ein wenig nachvollziehen. Richtig sei es trotzdem nicht. „Wer sich jetzt weigert mitzumachen, der verliert den Anschluss und wird das später bereuen.“ Sich querzustellen, bringe ohnehin nichts – denn dass das E-Rezept kommt, ist ohnehin ausgemachte Sache.

Er selbst zeigt sich jedenfalls stolz, zu den Pionieren des E-Rezepts zu gehören: „Das ist ein einzigartiges Projekt und da als zweite Apotheke in Deutschland mitzumachen, ist schon etwas Tolles.“ Dabei sei das Wichtigste gar nicht, von Anfang an auf das richtige Pferd zu setzen: „Persönlich geht es mir vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln, wie das funktioniert und wie das abläuft. Es ist ja nur ein Modell und man weiß ja noch gar nicht, welches sich am Ende durchsetzen wird.“

Die technische Einrichtung sei recht einfach gewesen, erklärt er. Die TK habe ihm einen Rechner zur Verfügung gestellt, über den das Auslesen des E-Rezepts läuft. Ein IT-Dienstleister sei vorbeigekommen und habe die notwendigen Programme installiert, den Rest habe er größtenteils in Eigenregie regeln können.

Die Bedienung sei dann auch denkbar einfach: Statt mit dem rosa Zettel kommt der Kunde mit einem QR-Code auf dem Handy in die Apotheke. Scannt man den Code ein, erscheint im Programm dann das Rezept. „Das ist im Grunde genommen nicht viel mehr als eine normale Pdf-Datei“, erklärt Mehr. Die Abrechnung der elektronischen Verordnungen laufe dann nicht über sein Rechenzentrum, sondern über das Rechenzentrum König, das je zur Häfte Zur Rose und Shop-Apotheke gehört. Dasselbe Vorgehen ist es bei der Privilegierten Adler-Apotheke, die als erste bei dem Projekt einstieg. Im Gegensatz zum Betrieb von Holger Gnekow ist Mehrs Apotheke noch sehr jung: 2016 hat er sie neu eröffnet, auf 220 Quadratmetern Verkaufsfläche verfolgt er dort das typische Easy-Konzept.

Ein elektronisches Rezept eingelöst Mehr noch nicht. „Es nehmen ja bisher nur eine Arztpraxis und zwei Krankenkassen teil, da werden das auch erst mal nicht so viele sein.“ Doch er weiß schon, dass es bald so weit wird: „Ich habe einem Stammkunden davon erzählt, dass ich an dem Projekt teilnehme, und er fand das sehr interessant. Er sagte, wenn er das nächste Mal bei dem Arzt ist, fragt er danach und will das E-Rezept dann hier einlösen.“ Am Montag rief der Kunde dann an: Er hat einen Termin kommt in den nächsten Tagen vorbei.

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