Lieferprobleme

Engpass-Gipfel bei der EMA

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Berlin -

Workshop gegen Engpässe: Zwei Tage lang werden in London am 8. und 9. November die von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und den nationalen Aufsichtsbehörden (Heads of Medicines Agencies, HMA) eingerichtete Task Force zur Verfügbarkeit von Human- und Tierarzneimitteln und Interessenvertreter zusammenkommen, um die Probleme der Arzneimittelversorgung und der Prävention von Lieferengpässen zu diskutieren.

„Die Verbesserung der Verfügbarkeit in der EU zugelassener Human- und Tierarzneimittel ist eine der höchsten Prioritäten des europäischen Regulierungsnetzwerks für Arzneimittel“, schreibt die EMA. Ziel der eingerichteten Task Force sei es, spezielle Maßnahmen zu entwicklen und schließlich zu koordinieren, die die Arzneimittelversorgung sichern, Engpässen vorbeugen, diese rechtzeitig zu identifizieren, zu verwalten und zu kommunizieren. Die Maßnahmen sollen die Versorgung mit Human- und Tierarzneimittel innerhalb Europas verbessern.

Die Task Force dient zudem als Plattform, um falls es in Folge des Brexits zu einer Unterbrechung der Arzneimittelversorgung kommt.

Am ersten Tag des Workshops findet ein Treffen mit Interessenvertretern der Industrie statt. Die Beteiligten wollen die kritische Rolle der pharmazeutischen Industrie in puncto Prävention und Bewältigung von Arzneimittelengpässen thematisieren. Die Vertreter der Industrie werden laut EMA gebeten, „zu den technischen Auswirkungen einiger der im Arbeitsplan der Task Force aufgeführten Maßnahmen Stellung zu nehmen und bewährte Verfahren vorzustellen, die bereits zur Vermeidung von Engpässen entwickelt wurden“.

Am 9. November treffen Regulierungsbehörden, Vertreter der Industrie, Angehörige von Gesundheitsberufen, Patienten, Verbraucher sowie Vertreter von Hochschulen zusammen. Ziel sei es, die Ansichten aller Stakeholder zur Arbeit der Task Force einzuholen und zu erörtern, wie die verschiedenen Gruppen zu den Aktionen des Arbeitsplans beitragen können. Der Workshop werde sich hauptsächlich auf Humanarzneimittel konzentrieren. Der zweite Tag soll live auf der EMA-Website übertragen werden.

Die Task Force besteht aus Vertretern der EMA, der EU-Kommission und der zuständigen nationalen Behörden, Vertreter der nationalen Behörden für Human- (CMDh) und Tierarzneimittel (CMDv), der Arbeitsgruppe GMP/GDP-Inspektionen, der HMA-Arbeitsgruppe für Kommunikationsfachleute (WGCP) und der europäischen Arbeitsgruppe für Überwachungsstrategie.

Die Nichtverfügbarkeit von Arzneimitteln kann laut EMA verschiedene Gründe haben, entweder weil Arzneimittel nicht vermarktet werden oder Lieferengpässe bestehen. EMA und HMA betrachten Engpässe mit großer Sorge, denn Probleme in der Verfügbarkeit von Arzneimitteln wirken sich nicht nur auf die Lieferkette, sondern letztendlich auf alle Gesundheitssysteme aus, was zu erheblichen Auswirkungen auf die Endverbraucher führen kann.

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