Spahn will Power-BfArM dpa/APOTHEKE ADHOC, 27.08.2018 07:33 Uhr
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Mehr Macht für das BfArM: Jens Spahn will die Arzneimittelaufsicht stärker bündeln. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Von Apotheke bis Valsartan: Jens Spahn steht der Stuttgarter Zeitung Rede und Antwort. Foto: Andreas Domma
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Ex-Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (r.) hat seinem Nachfolger mit dem Rx-Versandverbot im Koalitionsvertrag ein Problem ins Nest gelegt. Foto: Andreas Domma
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Spahn will ABDA-Präsident Friedemann Schmidt mit einem Gesamtpaket vom Rx-Versandverbot abbringen. Foto: Elke Hinkelbein
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Das Rx-Versandverbot gehöre nicht zu den in der Koalition vereinbarten „Paketen, die uns besonders wichtig sind“, sagte SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach. Foto: Andreas Domma
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EU-Versandapotheken sollten künftig zu Verträgen mit den Krankenkassen verpflichtet werden, um an der Patientenversorgung teilzunehmen, schlug CDU-Experte Michael Hennrich vor. Foto: Andreas Domma
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Im Gegenzug sollten die Krankenkassen durch Boni gesparte Beträge in die Unterstützung kleiner oder ländlicher Apotheken investieren, so Hennrich. Foto: Elke Hinkelbein
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SPD-Kollege Edgar Franke begrüßte den Vorstoß. Man müsse in der Koalition nun prüfen, wie man nun zu einer dauerhaften, rechtlich sauberen und im Zeitalter der Digitalisierung angemessene Lösung kommen könne. Foto: Andreas Domma
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Für Bündnis 90/Die Grünen kanzelte Kordula Schulz-Asche den Vorstoß ab. Sich mit einem rechtlich schwierigen Vorschlag erneut nur mit dem Versandhandel zu beschäftigen, sei „genauso verfehlt wie das bisherige Vorgehen der Union“. Foto: Andreas Domma
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Für das Rx-Versandverbot will sich das BMG von Minister Spahn nicht auf einen Zeitpunkt festlegen. Foto: Andreas Domma
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Im Gesundheitsausschuss soll Spahn deutliche Zweifel am Rx-Versandverbot gezeigt haben. Er traf sich mit Standesvertretern der Apotheker, über das Ergebnis wurde Stillschweigen vereinbart. Foto: Andreas Domma
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„Das Vorgehen des Gesundheitsministeriums grenzt an Wahlbetrug“, wirft Schulz-Asche der Regierung vor. Foto: Andreas Domma
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Öffentlich kam von Spahn bisher fast noch nichts zum Thema. Selbst als er bei einer virtuellen Bürgersprechstunde mehrfach auf das Thema angesprochen wurde, ignorierte er es. Screenshot Facebook/Jens Spahn
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Währenddessen kriegt er Druck aus den eigenen Reihen: „Ich werde auch in diesem Punkt auf die Umsetzung des Koalitionsvertrags dringen“, bekräftigt Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Foto: Christof Stache
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Die gesundheitspolitische Sprecherin der Union, Karin Maag, wirbt indes für mehr Geduld: Erst komme die Parität und die Pflege dran, dann erst das Rx-Versandverbot. Foto: Andreas Domma
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Alternative: CDU-Gesundheitspolitiker Georg Kippels möchte das Rx-Versandverbot durch andere Maßnahmen ersetzen. Foto: Laurence Chaperon
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„Das Nein zum Rx-Versandhandel war getragen von Hermann Gröhe. Jens Spahn als neuer Gesundheitsminister hat zur Gesamtthematik eine etwas liberalere Auffassung“, so Kippels. Foto: Andreas Domma
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Kippels meinte zuletzt noch, das Rx-Versandverbot wäre eine „gute Basis“, um in Ruhe langfristige Veränderungen anzustoßen. Foto: AV Köln
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Rx-Versandverbot als Maut-Projekt: Martina Stamm-Fibich ist gespannt auf den Gesetzentwurf. Foto: BAH / Svea Pietschmann
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Christine Aschenberg-Dugnus von der FDP bezeichnet das Rx-Versandverbot dagegen als „No-Go“. Foto: Tagesspiegel
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Karl Lauterbach (SPD) hat weiter Bedenken gegen ein Rx-Versandverbot und sieht seine Fraktion keineswegs bedingungslos in der Pflicht. Foto: Andreas Domma
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Widerstand kommt von den Versandapotheken: Eine gleichberechtigte, sichere Versorgung werde durch das Rx-Versandverbot nicht erreicht, sagte Shop-Apotheke-Finanzvorstand Dr. Ulrich Wandel in einem Interview. Foto: Shop-Apotheke
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Auch der BVDVA schießt gegen das geplante Rx-Versandverbot. Die Pläne seien „verfassungs- und europarechtlich höchst problematisch, wenn nicht gar unmöglich", so der Vorsitzende Christian Buse. Foto: Andreas Domma
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Walter Oberhänsli, CEO von Zur Rose, wurde von der Koalitionsvereinbarung überrascht, wollte aber erst mal keine Panik verbreiten. Foto: Andreas Domma
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Anfang Februar hatten sich die Unionsparteien und die SPD im Zuge der GroKo-Verhandlungen auf ein Rx-Versandverbot verständigt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Rennen um den Posten des Gesundheitsministers hatte Jens Spahn (CDU) gegen seine Parteifreunde Annette Widmann-Mauz und Amtsinhaber Hermann Gröhe gewonnen. Montage: APOTHEKE ADHOC/Fotos: Andreas Domma, Maximilian König
Berlin - Nach den jüngsten Pharmaskandalen um gestohlene oder verunreinigte Medikamente erwägt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn größere Kompetenzen für den Bund. Mit Blick auf den Fall von Blutdrucksenkern mit dem Wirkstoff Valsartan, die mit einem potenziell krebserregenden Stoff verunreinigt waren, sagte der CDU-Politiker am Sonntag in Berlin: „Einen Arzneimittelrückruf können wir – selbst mit Erkenntnissen wie bei Valsartan – gar nicht starten von Bundesebene, das können nur 16mal die Länder jeweils.“ Deswegen prüfe man, inwieweit Gesetzesänderungen nötig seien, damit das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als Bundesoberbehörde künftig „schneller agieren“ könne.
Spahn betonte, man habe in den vergangenen Monaten gemerkt, dass bestimmte Dinge in der Organisation „nicht mehr zu einer Pharmaproduktion, die eher weltweit vernetzt“ sei, passten. „Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Medikamente ordentlich und ohne Verunreinigung hergestellt werden“, hatte er bereits vor einiger Zeit der Süddeutschen Zeitung gesagt.
Das BfArM habe „zügig, unaufgeregt, aber zielorientiert reagiert“ und sei früher als andere europäische Behörden an die Presse gegangen, so Spahn am Freitag gegenüber der Stuttgarter Zeitung. „Und auch die Apotheker und die Ärzte informieren aktiv seit Anfang Juli auf allen Kanälen.“ Ihm sei wichtig gewesen, den Patienten sehr früh zu vermitteln, dass es gefährlicher gewesen wäre, die Medikamente abzusetzen.
Bei einem weiteren Pharmaskandal steht das Brandenburger Unternehmen Lunapharm im Fokus. Spahn sagte, er erwarte im Laufe des Herbstes einen Bericht von den brandenburgischen Behörden zu dem Fall – „und dann werde ich auch entsprechende arzneimittelrechtliche Änderungen vorschlagen, wenn die sich daraus ergeben.“
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