Österreich

Apotheken-App mit Arznei-Check

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Berlin -

Die Apothekerkammer in Österreich hat ihre kostenlose Apo-App aufgepeppt und um einen Arznei-Check ergänzt. Die Medikamentensuche wurde mit der Möglichkeit zu filtern versehen. Bilder rezeptfreier Medikamente und weitere Anwendungsvideos ergänzen die Informationen zu den mehr als 90.000 Apothekenprodukten. Mit mehr als 435.000 Downloads gehört die App zu den beliebtesten Gesundheits-Apps in Österreich.

Im Bereich Medikamenten-Info wurde die Suchfunktion nach Angaben der Kammer vereinfacht. Mittels Filter können nun die Apothekenprodukte gezielter gefunden werden. So können die User exakt nach rezeptpflichtigen oder rezeptfreien Arzneimitteln, nach homöopathischen Mitteln, Kosmetika oder auch nach Veterinär-Artikeln suchen. Auch eine Kombination mehrerer Filter ist möglich.

Zu den eingespielten Apothekenprodukten soll im Bereich „Medikamenten-Info“ die Anzahl der verfügbaren Videos und Fotos fortlaufend erhöht werden. Die Videos mit Informationen zur richtigen Anwendung der Arzneimittel sollen Anwendungsfehler vermeiden helfen. Die Fotos der rezeptfreien Präparate sollen die Übersichtlichkeit und Wiedererkennbarkeit der Arzneimittel verbessern. Außerdem gibt es die Möglichkeit, im Bereich „Meine Gesundheit“ eigene Bilder von persönlichen Medikamenten hinzuzufügen.

Am häufigsten werden laut Kammer die Funktionen „Apotheken-Suche“ und „Medikamenten-Info“ genützt: Die App zeigt wie die Apothekenfinder-App der ABDA die nächstgelegene geöffnete Apotheke inklusive aller Kontaktdaten an und welche Apotheke in der Nacht, an Feiertagen oder an den Wochenenden Bereitschaftsdienst versieht.

Die „Medikamenten-Info“ liefert die wichtigsten Informationen zu allen Apothekenprodukten, inklusive Warnhinweise und Gebrauchsinformation. Bei Nutzung der Apo-App als elektronischer Impfpass können persönliche Impfungen erfasst und Erinnerungen für Impfauffrischungen gespeichert werden. Diese Funktionen gehen weiter als die der ABDA-App.

„Mit dem aktuellen Update der Apo-App konnten wir wieder die Wünsche und Verbesserungsvorschläge zahlreicher Userinnen und User umsetzen und die App noch benutzerfreundlicher gestalten“, so Magister Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer. Die Apothekerkammer will sich mit ihrer App im unübersichtlichen Angebot von Gesundheits-Apps als seriöse Adresse profilieren.

Auch in Deutschland gibt es eine Diskussion über den Einsatz von Apps in der Gesundheitswirtschaft, über Risiken und Nebenwirkung. Denn bei Fragen der Gesundheit suchen immer mehr Menschen Rat im Internet. „Das Internet ist zum wichtigsten Gesundheitsratgeber der Deutschen geworden. Doch Politik und Wissenschaft nehmen dies kaum zur Kenntnis“, kritisierte kürzlich der Gesundheits-Marktforscher Alexander Schachinger. Andere Länder hätten die digitalen Technologien „längst erfolgreicher in die offizielle Gesundheitsversorgung integriert“.

Schachinger gibt eine jährliche Online-Befragung zum Thema „Patient im Netz“ und Internetmedizin heraus. Nach der diesjährigen Studie, ist der „Gesundheits-Surfer“ durchschnittlich 59 Jahre alt. Frauen (54 Prozent) surfen mehr als Männer (46 Prozent), um sich Rat für ihre Gesundheit zu holen.

Fast die Hälfte der Befragten seien selbst Patienten: 43 Prozent surfen, weil sie eine chronische Erkrankung etwa der Atemwege, des Herzkreislaufsystems oder der Haut haben. 29 Prozent suchten im Internet Rat, weil sie akute Beschwerden, eine Erkältung oder eine Verletzung hatten. 15 Prozent gaben an, zu surfen, weil sie sich über eine gesunde Lebensweise etwa durch Ernährung oder Bewegung informieren wollten.

Jedem zweiten Patienten helfen Gesundheits-Apps beim Umgang mit seinen Medikamenten und bei der rechtzeitigen Einnahme. Gut 46 Prozent sagen, dass sie ihre Medikamente durch die entsprechende Medikamenten-App deutlich regelmäßiger einnähmen. „Die App hat mir im Umgang mit meinen Medikamenten sehr gut geholfen.“

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