Pflege

Keine Seife bei Neugeborenen

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Berlin -

Die Barrierefunktion der Haut ist bei Neugeborenen noch kaum entwickelt. Daher können etliche Pflegeprodukte dem Kind schaden. Das gilt insbesondere für Frühgeborene. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin. So sollten Eltern die Babyhaut beispielsweise nicht auf eigene Faust mit Alkohol, Pflegeprodukten mit Urea (Harnstoff), Abschminktüchern oder Neomycin-Salben (gegen Infektionen) behandeln. Auch Emulgatoren, Parfüm und Konservierungsmittel können der empfindlichen Babyhaut schaden.

„Die äußerste Hornschicht der Haut beträgt nur wenige Zellschichten, elastisches Bindegewebe ist noch kaum vorhanden. In die Haut können Substanzen daher leicht eindringen, umgekehrt kann sie auch schnell Feuchtigkeit und Wärme verlieren.“, sagte eine Sprecherin des Berufsverbands der Kinder und Jugendärzte (BVKJ).

Zum Reinigen genügt insbesondere bei Frühgeborenen in der ersten Woche das Wasser alleine. Später könnten Eltern milde, pH-neutrale Waschlotionen ohne Farb- und Parfümzusätze verwenden. „Normale Seifen sind nicht geeignet, da sie einen hohen pH-Wert – etwa 10 – aufweisen. Auch desinfizierende Seifen reizen die Haut eher», so die Sprecherin.

Bei der Geburt ist der pH-Wert der Haut fast neutral. In den ersten Tagen entwickelt sich dann ein Säuremantel mit pH-Werten zwischen 5,4 und 5,9. Die häufig in Kinder-Shampoos und Waschmittel enthaltenen Stoffe Cocamidopropylbetain und MIPA-Laureth Sulfate sind bekannte Allergieauslöser, die es ebenso zu vermeiden gilt.

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