Epidemie

Ebola-Ausbruch weitet sich aus

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Goma/Genf -

Gerade erst hatten die Behörden im Kongo einen Ebola-Ausbruch erfolgreich bekämpft, da kommt eine neue Hiobsbotschaft. Im Osten des Landes ist der Einsatz der Mediziner aber ungleich schwieriger.

Die lebensgefährliche Ebola-Krankheit breitet sich im Osten des Kongo in Afrika nach ersten Zahlen der örtlichen Gesundheitsbehörden schnell aus. Am Wochenende ging die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits von 43 bestätigten oder wahrscheinlichen Fällen aus. 33 weitere Krankheitsfälle würden überprüft, wie die Organisation berichtete. Nach Laboranalysen bestätigt waren bis Sonntag 13 Ebola-Fälle. 33 Menschen sind an Symptomen wie Fieber und Blutungen gestorben, die auf Ebola hindeuten. Drei Gesundheitsfachkräfte seien seit Bekanntwerden der Fälle Ende Juli erkrankt, zwei von ihnen gestorben.

Erst am 24. Juni hatten die Behörden im Kongo einen Ebola-Ausbruch 1500 Kilometer weiter westlich für beendet erklärt. Dabei gab es insgesamt 54 Verdachtsfälle und 33 Menschen starben. In den neuen Krisengebieten um die Städte Beni und Mangina sollen Menschen, die möglicherweise mit Kranken oder deren Verwandten in Kontakt waren, möglichst bald geimpft werden, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Der Osten des Kongos ist seit Jahrzehnten instabil. In der Region kämpfen mehrere Milizen, denen es vor allem um die Kontrolle von Land und Bodenschätzen geht. In dem Gebiet um die Stadt Beni, die etwa 50 Kilometer von der Grenze zu Uganda entfernt ist, leben zudem Hunderttausende durch die Kämpfe Vertriebene.

Ebola gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Bei einer verheerenden Epidemie 2014 und 2015 starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11.000 Menschen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung des Ausbruchs ist nach WHO-Angaben das rigorose Aufspüren aller Menschen nötig, die entweder direkt mit Kranken in Kontakt waren oder mit anderen Menschen, die Kontakt zu Kranken hatten. Das sei in einem Kriegsgebiet wie dem Osten Kongos aber höchst schwierig. Mitarbeiter von WHO und Hilfsorganisationen könnten sich dort teilweise nur mit bewaffneten Eskorten bewegen, so die WHO.

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