ABDA-Wahlkampagne

SPD-Kandidatin holt Praktikum nach

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Berlin -

Wahlkreisapothekerin Tatjana Zambo hat es doch noch geschafft: Mit Gabriele Katzmarek war auch noch die SPD-Kandidatin des Wahlkreises Rastatt zum Praktikum bei ihr in der Apotheke. Damit hat die Apothekerin aus dem baden-württembergischen Gaggenau Politiker aller Bundestagsparteien persönlich über die Arbeit in der Apotheke informiert und über Gesundheitspolitik diskutiert. Zambo hat die Erfahrungen mit Katzmarek aufgeschrieben und ihr Tagebuch aus dem APOTHEKE ADHOC Dossier „Die Unwählbaren“ fortgesetzt.

7. September
Endlich hat es geklappt, Frau Katzmarek, die letzte der Kandidaten der „ großen Parteien“ hat mir einen Termin zugesagt, sie kommt am Freitag, den 13., um 14 Uhr.

12. September
Habe mich vorbereitet, Frau Katzmarek ist nicht ganz branchenfremd, sie hat in der chemischen Industrie gelernt und lange gearbeitet.

13. September, 14 Uhr
Sie kommt pünktlich – im roten Mantel und mit roter Handtasche – das passt... Sie erzählt, dass sie im Grunde gar nicht branchenfremd ist – sie hat nämlich schon bei verschiedenen Pharmariesen gearbeitet, zuletzt bei Pfizer. Fein, dann können wir doch einiges an Basiswissen voraussetzen.

Dennoch, oder gerade deswegen, darf auch sie eine Rezeptur anfertigen, die sie als Erinnerung mit nach Hause nimmt. 5 Euro Arbeitspreis für eine Salbe? Sie hatte auf mindestens 10 Euro getippt – was immer noch zu wenig ist.

Schwerpunkt unserer Gespräche:

Versorgung strukturarmer Gebiete
Frau Katzmarek gefällt, was die AOK mit dem Veramobil macht – sie meint, ob man so nicht auch in einem Rutsch die Medikamente zum Patienten bringen kann? So einfach ist das aus unserer Sicht natürlich nicht! Arzt und Apotheke muss getrennt bleiben – aber die Apotheken liefern ja schon heute nach Hause.

Versandhandel
Ich zeige Frau Katzmarek das Werbeheft einer Versandapotheke, zeige ihr auf, dass keine Beratung erfolgt und durch niedrige Preise ein Kaufreiz entstehen soll – bei Arzneimitteln!! Dass das nicht zur Arzneimittelsicherheit beitragen kann, sieht auch Frau Katzmarek so. Sie hält nichts von Versandhandel – Fein!

Frage: Wie steht sie zum Mehrbesitz?
Die SPD hätte ganz klar nicht vor, an den bestehenden Verhältnissen etwas zu ändern, aber man wisse natürlich nicht, wie man nächstes Jahr darüber denke. Sie selbst befürwortet ganz klar die momentanen Strukturen.

Rabattverträge
Frau Katzmarek kann nicht verstehen, warum die Kassen nicht auf offensichtlich begründete Bedenken von Seiten der Apotheken (Austausch einer nicht identischen Arzneiform oder unterschiedliche Stückzahl der Tabletten bei Rabattpartnern) eingeht und nicht partnerschaftlich mit uns spricht – das nimmt sie mit nach Berlin.

Fazit
Frau Katzmarek hat einen so guten Listenplatz, dass Sie nur dann nicht in den Bundestag kommt, wenn die SPD weniger als 13Prozent erreicht – also gehen wir davon aus, dass sie künftig in Berlin anzutreffen ist. Sie freut sich, mit mir auch künftig im Gespräch zu bleiben und sieht ihr künftiges Ressort durchaus auch im Gesundheitssektor – spannend!

Wir haben noch viele Gebiete gestreift wie Tarifgehälter, Notdienst, BtM-Gebühr, Rabattverträge bei Impfstoffen. Frau Katzmarek hatte von allen Politikern aus dem Wahlkreis das beste Hintergrundwissen – durch ihre Arbeit in der Pharmaindustrie. Aber auch sie hat das erste Mal eine Apotheke „von hinten“ erlebt.

Den ersten Teil des Tagebuchs der Wahlkreisapothekerin Tatjana Zambo zur Kampagne „Gesundheit wählen“ lesen Sie im APOTHEKE ADHOC Dossier „Die Unwählbaren“. Dazu gibt es zusätzlich ein limitiertes DinA2-Plakat „Die Unwählbaren“ – so lange der Vorrat reicht.

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