Bakterielle Infektionen

Mittelohrentzündung: Superinfektion des Ohrs

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Berlin -

Mittelohrentzündungen entstehen oft in Folge einer Erkältung, vor allem Kinder sind aufgrund der Anatomie häufig betroffen. Meist heilt sie ohne Komplikationen wieder ab, in der Akutphase ist sie jedoch sehr schmerzhaft.

Das Ohr kann grob in drei Abschnitte unterteilt werden: das Innenohr, das Mittelohr und die Ohrmuscheln mit dem äußeren Gehörgang. Letzterem ist das Trommelfell angeschlossen, welches den Übergang zum Mittelohr darstellt. Im Mittelohr befinden sich die sogenannten „Gehörknöchelchen“, welche wegen ihres Aussehens als Hammer, Amboss und Steigbügel bezeichnet werden. Außerdem mündet die Ohrtrompete – oft auch als Eustachische Röhre bezeichnet – in das Mittelohr.

Die Mittelohrentzündung kommt durch eine Entzündung der Schleimhaut im Mittelohr zustande. Häufig geht der Mittelohrentzündung ein viraler Infekt voraus: Weil das Immunsystem geschwächt ist, kommt es dann zu einer Superinfektion mit Bakterien: Sie steigen über die Ohrtrompete auf, welche den Nasen-Rachen-Raum und das Mittelohr verbindet. Anschließend vermehren sie sich und führen zu den typischen Symptomen.

Da bei Kindern die Ohrtrompete kürzer und weiter ist als bei Erwachsenen, sind sie häufiger betroffen. Säuglinge und Kleinkinder bis zum sechsten Lebensjahr leiden besonders oft unter einer Mittelohrentzündung. Danach kommt sie zwar seltener vor, grundsätzlich kann sie jedoch in jedem Lebensalter auftreten.

Charakteristisch sind plötzlich auftretende, pulsierende oder stechende Schmerzen, die vor allem abends oder nachts auftreten. Hinzu kommt häufig ein Druckgefühl im Ohr und Schwerhörigkeit mit Ohrenrauschen. Oft werden die Symptome von Fieber und einem starken Krankheitsgefühl begleitet. Da die Entzündung häufig mit einer Erkältung einhergeht, treten zusätzlich Symptome wie laufende oder verstopfte Nase, Husten und Halsschmerzen auf.

Behandelt wird eine Entzündung des Mittelohrs symptomatisch mit Schmerzmitteln und je nach Schwere und Erreger auch mit Antibiotika. Ebenso kann die Verabreichung von abschwellenden Nasentropfen oder -sprays sinnvoll sein, da sie die Belüftung des Ohrs verbessern. Flüssigkeit, die sich im Ohr gebildet hat, kann so besser abfließen. Ohrentropfen helfen bei einer Mittelohrentzündung jedoch nicht, da diese nur im äußeren Gehörgang wirken und nicht bis zum Wirkort vordringen können.

Als Hausmittel haben sich beispielsweise Zwiebelsäckchen bewährt: Dazu wird eine Zwiebel kleingehackt, mit heißem Wasser überbrüht und anschließend in ein Tuch gegeben. Nach dem Abtropfen und Abkühlen kann das Säckchen auf das betroffene Ohr gelegt werden: Durch die Wärme wird die Durchblutung des Ohrs gefördert und Schmerzen sollen gelindert werden. Eine ähnliche Wirkung hat auch Rotlicht: Die Wärme kann zudem Sekrete verflüssigen und so deren Abtransport beschleunigen.

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