Gestreckte Krebsmedikamente

Bundestags-Petition zum Zyto-Skandal

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Bottrop -

Der Medizinskandal um zu gering dosierte Krebsmedikamente aus einer Apotheke in Bottrop soll Thema im Bundestag werden. Der Paritätische Wohlfahrtsverband und Selbsthilfegruppen aus Bottrop haben eine Online-Petition mit diesem Ziel gestartet.

„Wir fordern unangekündigte Kontrollen der Apotheken, eine Dokumentationspflicht und Verbesserungen im Whistleblower-Schutz“, sagte Andrea Büngeler, Landesgeschäftsführerin des Paritätischen NRW.

Das Landgericht Essen hatte im Juli Apotheker Peter Stadtmann aus Bottrop wegen Betrugs und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Außerdem erhielt er ein lebenslanges Berufsverbot. Die Richter waren am Ende des Prozesses überzeugt, dass der Apotheker jahrelang lebenswichtige Medizin seiner Patienten gestreckt hatte, um einen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren.

Der Apotheker sitzt seit November 2016 in Untersuchungshaft. Seine Verteidiger und die Staatsanwaltschaft haben Revision eingelegt. Der Medikamentenskandal war von zwei Mitarbeitern des Angeklagten aufgedeckt worden. Für ihre Enthüllungen waren sie mit dem Deutschen Whistleblower-Preis ausgezeichnet worden. Wenn die Petition innerhalb von vier Wochen 50.000 Unterstützer findet, können die Antragsteller ihre Forderungen in einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages zur Diskussion stellen.

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