Nebenwirkungen

Yasminelle-Prozess geht in die nächste Runde

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Waldshut-Tiengen -

Im seit Jahren dauernden Streit um die Verhütungspille „Yasminelle“ verhandelt das Landgericht Waldshut-Tiengen heute über einen möglichen Kompromiss. Das Gericht am Hochrhein hatte die Prozessbeteiligten vor rund zwei Monaten aufgerufen, sich außergerichtlich zu einigen. Eine solche Einigung soll Gerichtsangaben zufolge nun Thema des Verhandlungstags sein. Ob sie zustande kommt, ist unklar.

In dem Fall geht es um eine 34-Jährige aus Baden-Württemberg. Sie klagt in dem seit Juni 2011 laufenden Zivilrechtsverfahren gegen den Pharmakonzern Bayer, der die Pille vertreibt. Die Frau macht die Pille mit ihrem Wirkstoff Drospirenon für gesundheitliche Probleme und ein hohes Thrombose-Risiko verantwortlich. Sie fordert von Bayer Schadenersatz und Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 200.000 Euro. Der Pharmakonzern hält nach Angaben seines Rechtsanwalts die in der Klage geltend gemachten Ansprüche für unbegründet.

Nach der Einnahme habe die Klägerin im Juni 2009 eine beidseitige Lungenembolie sowie einen Kreislaufzusammenbruch mit Herzstillstand erlitten und sei fast gestorben. Noch heute leide sie unter den Folgen. Ein medizinischer Gutachter hatte die Ursache der Gesundheitsprobleme nicht eindeutig klären können.

Im Oktober war der seit 2011 laufende Prozess nach einer dreijährigen Pause wieder aufgenommen worden. Das Gericht will nun erstmals einen Gutachter hören. Bayer erhofft sich davon Entlastung: Durch wissenschaftliche Daten sei bestätigt, dass von der Pille und dem Wirkstoff bei korrekter Einnahme nicht die Gefahr ausgehe, wie sie in der Klage genannt werde.

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