Rote-Hand-Brief

Cefepim: Schwerwiegende neurologische Nebenwirkungen

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Berlin -

Risiko für schwere Nebenwirkungen einschließlich Enzephalopathie: Bristol-Myers Squibb informiert über unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) bei Maxipime (Cefepim). Besondere Vorsicht gilt bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

In einigen europäischen Ländern wurden unter Cefepim Fälle von schwerwiegenden neurologischen Nebenwirkungen wie Bewusstseinsstörungen mit Verwirrtheit, Halluzinationen, Stupor und Koma berichtet. Im Falle der Enzephalopathie handelt es sich um eine reversible UAW, wenn das Antibiotikum abgesetzt wird und/oder eine Hämodialyse eingeleitet wurde. In einigen Fällen wurde jedoch ein tödlicher Ausgang berichtet.

Betroffen sind vor allem ältere Patienten. Dokumentiert wurde die UAW bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion – Kreatinin-Clearance ≤ 50 ml/min – deren Cefepim-Dosis über die Empfehlung hinaus ging. Bei den Risikopatienten ist daher eine Dosisanpassung sowie eine Überwachung der Kreatinin-Clearance unerlässlich.

Eine Kombination mit potenziell nephrotoxischen Antibiotika oder stark wirksamen Diuretika erfordert eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion. Kommt es zu neurologischen Beeinträchtigungen, sollte die Überdosierung von Cefepim als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.

Eine Dosisanpassung kann die verlangsamte renale Ausscheidung des Arzneistoffes ausgleichen. Cefepim wird fast ausschließlich durch glomeruläre Filtration über die Niere ausgeschieden. Dennoch erhalten Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion mit 2,0 g Cefepim die gleiche Startdosis wie Patienten mit uneingeschränkter Nierenfunktion.

Neurologische Nebenwirkungen wurden auch bei Patienten mit normaler Nierenfunktion dokumentiert. Die Fälle konnten mit einer Nichteinhaltung der empfohlenen Dosierung in Verbindung gebracht werden.

Cefepim ist ein Beta-Laktam-Antibiotikum und zählt zu den Cephalosporinen. Diese Antibiotika hemmen die bakterielle Zellwandsynthese. Sie blockieren Penicillin-bindende-Proteine (PBP) in der Wachstumsphase und wirken so bakterizid. PBP sind an der Synthese der bakteriellen Zellwand beteiligt. Ohne Zellwandsynthese können sich die Mikroorganismen nicht vermehren.

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