Kriminalitätsopfer

Randale: So reagieren Sie richtig

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Berlin -

Randale-Überfall in Düsseldorf und ein ziemlich verschrobener Einbrecher im oberbayerischen Schrobenhausen – diese beiden Fälle bewegen Polizei und Apotheker. Sieben goldene Regeln, wie man sich im Fall eines randalierenden Kunden verhält.

Im oberbayerischen Schrobenhausen stahl ein Mann in einem Schuhgeschäft nach dessen Schließung zwei Schuhe. Und zwar einen rechten und einen linken von unterschiedlichen Paaren, sodass er derzeit wohl mit unterschiedlichem Fußschmuck durchs Leben geht. Und dann auch noch in unterschiedlichen Größen! Und zwei Handtaschen wechselten bei dem Coup auch noch den Besitzer. Möglicherweise handelt es sich um einen Schuh-Fetischisten.

Gleich danach versuchte der Unbekannte sein Glück auch noch in der daneben liegenden Apotheke. Er schlug eine Fensterscheibe eines Nebenraums der Ring-Apotheke ein. Erstaunlicherweise verließ er die Räume wieder, ohne etwas mitzunehmen. Es entstand ein Schaden in Höhe von rund 200 Euro. Apotheker Hanns Schultes: „Das kaputte Fenster ist der einzige Schaden, der uns entstand. Ich gehe davon aus, dass er von der Versicherung übernommen wird.“

In Düsseldorf hat ein 30-jähriger Mann aus Scharbeutz in einer Apotheke im Hauptbahnhof randaliert und dabei das Warensicherungssystem aus der Verankerung getreten. Er hatte zuvor einer Mitarbeiterin im Hauptbahnhof nachgestellt und war ihr bis in die Offizin gefolgt. Dort brüllte er herum und trat gegen die elektronischen Schranken an der Eingangstür. Auch gegenüber den herbeigerufenen Polizisten benahm er sich aggressiv. Die Polizei nahm ihn vorübergehend fest. Bei einer Kontrolle wurde ein Atemalkoholwert von 2,54 Promille gemessen, der Mann wurde auf richterliche Anordnung für einige Stunden in Gewahrsam genommen.

Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass gegen den Tatverdächtigen drei Aufenthaltsermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz wegen Beleidigung, sexueller Belästigung und Körperverletzung vorliegen. Nun kommt noch Sachbeschädigung hinzu.

Oft geht es schnell – dann muss man als Apothekenmitarbeiter ebenso schnell reagieren. Der wichtigste Ratschlag ist: Versuchen, die Nerven zu bewahren. Und gleichzeitig den Notrufknopf drücken beziehungsweise per Augenkontakt mit den Kollegen informieren, dass jemand die Polizei ruft.

Auch die anwesenden Kunden sollten die Offizin so schnell wie möglich verlassen.

Wichtig ist deshalb, dass die Türen geöffnet bleiben.

Auch ein Täter steht unter Stress, es macht Sinn, ihn zu beruhigen und deeskalierend auf ihn einzureden.

Niemals den Helden spielen. Wenn der Täter Geld verlangt, sollte es ihm ausgehändigt werden. Geld kann man ersetzen, die eigene Gesundheit im Falle einer Verletzung nicht.

Eskaliert die Situation, hilft vielleicht nur eine beherzte Flucht. Die Polizei ist dann hoffentlich schon unterwegs.

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