Italien

Chefs von Novartis und Roche drohen Verfahren

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Berlin -

Den italienischen Länderchefs von Roche und Novartis droht Ärger. Sie sollen die Wirksamkeit des Krebsmittels Avastin (Bevacizumab) in der Behandlung bestimmter Augenkrankheiten negiert haben, um so den Absatz des gemeinsam vermarkteten Präparates Lucentis (Ranibizumab) zu stützen.

Maurizio De Cicco von Roche und Georg Schröckenfuchs von Novartis haben beide einen Bescheid erhalten, dass die Untersuchungen abgeschlossen seien, berichtet die italienische Agentur ANSA unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Dies sei in der Regel der Auftakt für die Anklageerhebung. Den beiden Managern wird der Versuch vorgeworfen, den Absatz von Avastin durch die Streuung falscher Informationen zu behindern.

Ziel dieser Aktionen sei es gewesen, damit den Absatz des deutlich teureren Augenmittels Lucentis zu begünstigen. Die beiden Pharmakonzerne haben in diesem Zusammenhang von den italienischen Wettbewerbsbehörden bereits im Jahr 2014 eine Buße in Höhe von 180 Millionen Euro erhalten.

Lucentis ist seit 2006 in den USA und seit 2007 in Europa auf dem Markt. Es ist zugelassen für die Behandlung von altersbedingter Makula-Degeneration, einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation, infolge eines diabetischen Makulaödems und infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses. Das Mittel wurde von der Roche-Tochter Genentech entwickelt. Roche hält die Vertriebsrechte für die USA und Novartis für den Rest der Welt.

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