Verstoß gegen Außenwirtschaftsgesetz

MSD-Tochter: Ermittlungen wegen Pentobarbital-Exporte

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Oldenburg -

Die Oldenburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ein Pharma-Unternehmen wegen des Verdachts illegaler Exporte giftiger Substanzen in die USA und nach Asien. Die Anklagebehörde bestätigte der Deutschen Presse-Agentur Ermittlungen wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz. Diese richteten sich gegen mehrere Verantwortliche eines pharmazeutischen Unternehmens, „das im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Oldenburg eine Zweigniederlassung betreibt“.

Nach Recherchen des NDR und der Süddeutschen Zeitung handelt es sich um die zum US-Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme (MSD) gehörende Firma VET Pharma Friesoythe GmbH im niedersächsischen Friesoythe. Beiden Medien zufolge geht es um mehrere Tonnen der Injektionslösung „Beuthanasia-D“ zum Einschläfern von Tieren. Der enthaltene Wirkstoff, Pentobarbital, werde in US-Gefängnissen immer wieder dazu benutzt, Menschen hinzurichten, falle unter die EU-Folterrichtlinie und unterliege strengen Export-Beschränkungen.

Der für die MSD-Tierarzneisparte zuständige Sprecher Marco Gassen erklärte auf dpa-Anfrage schriftlich: „Wir arbeiten als Unternehmen MSD Animal Health selbstverständlich bereits mit den Behörden in dieser Angelegenheit eng zusammen und werden dies auch in Zukunft tun.“

Laut Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, die Beschuldigten hätten 2017 und 2018 in fünf Fällen den Export pharmazeutischer Erzeugnisse mit dem Wirkstoff Pentobarbital nach Asien und Amerika veranlasst. 2018 sollen sie es in zwei weiteren Fällen versucht haben. Räume der Zweigniederlassung seien durchsucht worden. Daten und Unterlagen würden ausgewertet.

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