Grippeimpfstoffe

Influsplit Tetra kommt aus Dresden

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Berlin -

Der Sommer neigt sich dem Ende und die Erkältungssaison ist in Sicht. Die Hersteller haben für ihre Grippeimpfstoffe für 2018/19 schon vor Wochen Vorbestellungen angenommen. GlaxoSmithKline (GSK) vermeldet die Verfügbarkeit für die tetravalente Vakzine Influsplit tetra.

Die Zusammensetzung der saisonalen Grippeimpfstoffe orientiert sich an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Für die Saison 2018/19 sollen die tetravalenten Vakzine A/Michigan/45/2015 (H1N1)pdm09-ähnlicher Stamm, A/Singapore/INFIMH-16-0019/2016 (H3N2)-ähnlicher Stamm, B/Colorado/06/2017-ähnlicher Stamm der B/Victoria-Linie und B/Phuket/3073/2013-ähnlicher Stamm der B/Yamagata-Linie enthalten. Zum Vorjahr gab es zwei Änderungen: Der H3N2-Stamm A/Hong Kong/4801/2014 und B/Brisbane/60/2008 der Victoria-Linie wurden ausgetauscht. Die Impfkomponenten Influenza A(H1/N1)pdm09 und Influenza B Yamagata bleiben unverändert.

In der aktuellen Saison sind tetravalente Vakzine Kassenleistung. Der Gemeinsame-Bundesausschuss (G-BA) folgte im April der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) aus dem Januar. Seit Juni ist der Beschluss in Kraft – nicht zuletzt weil der trivalente Impfstoff in der Saison 2017/18 die B-Linie fehlte, die für viele Infekte verantwortlich war. Die tetravalenten Vakzine hatte die B-Linie enthalten und hätte den Großteil der Grippefälle verhindern können.

Gefürchtet sind vor allem Komplikationen, die im Rahmen einer „echten Grippe“ auftreten können, wie Lungen- oder Herzmuskelentzündung. Symptome einer Influenza sind hohes Fieber, starker Husten sowie Muskel- und Kopfschmerzen. Grippe kommt plötzlich, typisch ist der fiebrige Beginn. Mit der Impfung kann schon jetzt begonnen werden. Der Impfschutz ist in etwa zwei Wochen aufgebaut.

Influsplit tetra wird in Dresden produziert. Etwa 750 Mitarbeiter stellen am Produktionsstandort die Grippeimpfstoffe für den weltweiten Markt her – im Frühjahr und Sommer saisonalen Grippe-Impfstoff für die Nordhalbkugel, im Winter für die Südhalbkugel. Geliefert wird laut GSK in 70 Länder.

Bei der Herstellung werden Hühnereier als Brutstätte verwendet. Im Jahr würden zwischen 450 und 500 Millionen Hühnereier dafür benötigt, sagt Martin Friede, Leiter der Abteilung Impfforschung bei der WHO. Die Virenpartikel werden in das Eiweiß von Bruteiern injiziert und reifen über zehn bis elf Tage zu Milliarden Kopien des Virus heran. Dann wird das Eiweiß abgesaugt. Die Viruspartikel werden durch Hitze oder Chemikalienzusätze deaktiviert, um daraus dann harmlosen, aber effektiven Impfstoff herzustellen.

„Mehr als 90 Prozent des Grippeimpfstoffs weltweit wird mit Hilfe von Eiern produziert. Aus einem Ei lässt sich meist eine Impfdosis, manchmal etwas mehr, herstellen.“ Verwendet werden keine Eier, die zum Verzehr verkauft werden, sondern jene, die von Hühnern in speziellen Farmen unter kontrollierten Bedingungen gewonnen werden. „Das ist teurer als die Produktion von Eiern für das Omelette“, sagt Friede. Auch die Hühner seien nicht zum Verzehr geeignet. „Zu dürr.“

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