Dermatologie

Kortison: Neuer Wirkmechanismus entdeckt?

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Die Keratinozyten der Haut sind je nach Tageszeit unterschiedlich aktiv. Wissenschaftler der Universitätsmedizin Charité haben entdeckt, dass bestimmte Faktoren, die die Regeneration und Reparation der Hautzellen regulieren, von der biologischen Uhr abhängig sind. Erste Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Proceeding of the Academy of Science“ veröffentlicht.

Die Forscher hatten zu verschiedenen Tageszeiten von jungen gesunden Probanden Hautzellen der obersten Hautschichten entnommen. Die Keratinozyten wurden dann auf ihr Genom hin untersucht. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass der Transkriptionsfaktor Krüppel-like-factor 9 die Zellteilung in den Hautzellen zu bestimmten Tageszeiten reduzierte. Wurde der Faktor gehemmt, konnten die Forscher ein schnelleres Wachstum der Zellen beobachten. Bei Steigerung der Aktivität des Enzyms war die Zellteilung hingegen wieder verlangsamt.

Auch Cortisol spielt den Wissenschaftlern zufolge eine Rolle: Demnach steuert das Stresshormon die Aktivität des Faktors. Den Wissenschaftlern zufolge könnte hier der Wirkmechanismus bei der medizinischen Anwendung von Kortisonpräparaten begründet sein. In Anlehnung an den zirkadianen Rhythmus des endogenen Cortisols wird bei oralen Präparaten wird bereits die Einnahme am Morgen empfohlen.

 

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