Sexismus

Meghan Markle gendert Procter & Gamble

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Berlin -

Mit der Heirat von Meghan Markle und Prinz Harry am Wochenende zieht eine bekennende Frauenrechtlerin in die Gemächer des britischen Königshauses ein. Mit elf Jahren hatte Meghan 1993 nämlich den US-Konsumgüterriesen Procter & Gamble (P&G) dazu gebracht, eine aus ihrer Sicht frauenfeindliche Werbung für das Ivory-Spülmittel zu ändern.

So jedenfalls erzählte sie 2015 die Story im Rahmen ihres Vortrages bei den Vereinten Nationen anlässlich des Internationalen Frauentages. In der Schule hatte sie als Kind einen P&G-Werbespot gesehen mit dem Slogan: „Frauen in ganz Amerika kämpfen mit fettigen Töpfen und Pfannen.” Als dann auch noch Jungen in ihrer Klasse meinten, dass das richtig sei, beschwerte sie sich bei ihrem Vater. Der ermunterte sie dazu, doch einfach Briefe an Verantwortliche zu schreiben.

Und das tat die aufgeweckte kleine Meghan dann auch gleich im XXL-Format. Die Protestbriefe gingen an P&G, die damalige First Lady Hillary Clinton, die Anwältin und Bürgerrechtlerin Gloria Allred sowie die Journalistin Linda Ellerbee. Einen Monat später habe P&G den Spot abgewandelt in die Formulierung: „Menschen in ganz Amerika kämpfen mit fettigen Töpfen und Pfannen.” Seit der Bekanntgabe der Verlobung von Harry und Meghan Ende November waren sowohl der Clip der Nick-News mit der Elfjährigen als auch die UN-Rede von Meghan wieder verstärkt im Netz gespielt worden.

Der Konsumgüterriese, der gerade die OTC-Sparte von Merck übernimmt, fährt seit vielen Jahren ein frauenfreundliches Programm. Die Frauenquote im Management liegt bei 45 Prozent, im Vorstand ist es schon ein Drittel. Zum Vergleich: In den deutschen Dax-Konzernen gab es Ende 2017 in den Vorständen 50 Frauen und 636 Männer. Nach dem Ende 2017 veröffentlichten Global Gender Gap-Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) könnte es noch 217 Jahre dauern, bis auf der ganzen Welt die Geschlechterparität hergestellt.

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