Überfall in Hamburg

Helikopter, Hunde, Sperrung: Apothekenräuber weiter flüchtig

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Berlin -

Der Räuber, der gestern die Hamburger Paracelsus-Apotheke überfallen hat, ist weiterhin auf der Flucht. Trotz eines Großeinsatzes samt Spürhunden, Helikopter und U-Bahn-Sperrung konnte die Polizei ihn nicht fassen. Der PTA, den der Räuber mit einer Schusswaffe bedrohte, steht unter Schock und ist vorerst vom Dienst freigestellt – und all das für eine Beute von nicht einmal 100 Euro.

Die Polizei hatte sich gestern ordentlich ins Zeug gelegt: Doch auch 18 Streifenwagen, Spürhunde, ein Helikopter und die zeitweise Unterbrechung einer U-Bahn-Linie brachten nichts, der Täter ist immer noch auf freiem Fuß.

Am Montagmorgen hatte er gegen halb zehn die Paracelsus-Apotheke am Grindelberg betreten und mit vorgehaltener Pistole einen 41-jährigen PTA bedroht. „Das dauerte weniger als ein paar Minuten“, erzählt ein angestellter Pharmazeut aus der Apotheke, der nicht namentlich genannt werden will. „Er ist reingekommen, hat die Waffe gezeigt, das Geld genommen und ist geflüchtet. Das ging so schnell, dass man kaum etwas beschreiben kann.“ Der Mann habe nur wenige Worte gesprochen und dabei keinerlei Dialekt oder Akzent erkennen lassen.

„Der Täter ist dann zu Fuß geflüchtet, aber der PTA war so schockiert, dass er nicht verfolgt hat, wohin er ging.“ Physisch verletzt wurde der Mitarbeiter nicht, aber erlitt einen Schock. „Er ist jetzt erstmal freigestellt“, berichtet der Kollege. Laut Hamburger Polizei griff der Täter selbst in die Kasse, nachdem der PTA sie auf seine Aufforderung hin geöffnet hatte. Der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen: Laut Polizei entwendete er einen zweistelligen Bargeldbetrag.

Bereits wenige Minuten nach der Tat begann der Großeinsatz der Polizei. „Die Beamten kamen innerhalb von fünf Minuten“, erzählt der Apotheker. „Es war alles da: Streifenwagen, Hunde, Krankenwagen.“ Insgesamt 18 Streifenwagen hatte die Polizei aus mehreren Stadtteilen zusammengezogen, hinzu kamen Polizisten auf Fahrrädern, Spürhunde und sogar ein Helikopter, der die Fahndung aus der Luft unterstützte. Um dem Verbrecher mögliche Fluchtwege abzuschneiden wurde sogar die U-Bahn-Station Hoheluftbrücke gesperrt. Der Verkehr der U-Bahn-Linie 3 zwischen den Haltestellen Kellinghusenstraße und Schlump wurde dadurch zeitweise unterbrochen.

Zwischenzeitlich schien die Fahndung einem Erfolg nahe: Der Polizeihelikopter hatte einen Mann ausfindig gemacht, der auf die Täterbeschreibung passte. Es war jedoch nicht der Räuber. Am Nachmittag brach die Polizei den Einsatz ab, ohne den Täter dingfest gemacht zu haben. Es wird nun weiter nach ihm gefahndet.

Die weiteren Ermittlungen führt nun das Raubdezernat für die Region Eimsbüttel. Es sucht nach einem 50 bis 60 Jahre alten Mann, der etwa 1,90 Meter groß ist. Er hat laut Täterbeschreibung eine stämmige Statur, Halbglatze und sehr kurze Haare. Seine Augen seien blau, allgemein habe er eine westeuropäische Erscheinung und sei mit einer Jeanshose sowie einer schwarzen Lederjacke bekleidet gewesen. Zeugen, die Hinweise zu dem Täter geben können oder Beobachtungen im Zusammenhang mit der Tat gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Hamburger Polizei zu melden.

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