Schweinegrippe-Impfstoff

Pandemrix-Millionen werden verbrannt

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Vor zwei Jahren hatten die Bundesländer insgesamt 34 Millionen Impfdosen Pandemrix bestellt, um die Schweinegrippe zu bekämpfen. Davon wurden jedoch mehr als 28 Millionen nicht verimpft, 16 Millionen Impfdosen waren nicht einmal an die Bundesländer ausgeliefert worden und liegen nach wie vor in einem zentralen Lager. Diese Dosen im Wert von mehr als 140 Millionen Euro sollen nun in die Müllverbrennungsanlage wandern.

Das Gesundheitsministerium Sachsen-Anhalt hat dazu Voranfragen an Entsorgungswerke geschickt. Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) rechnen die Länder inoffiziell mit Gesamtkosten von bis zu 10.000 Euro, die unter ihnen aufgeteilt werden sollen. Für die Entsorgung ist Sachsen-Anhalt zuständig, weil es turnusmäßig den Vorsitz der zuständigen Arbeitsgruppe der Länder inne hat.

Auch in Apotheken und Gesundheitsämtern, bei Ärzten und Großhändlern lagern noch mindestens weitere 12 Millionen Pandemrix-Dosen. Die einzelnen Bundesländer entscheiden unabhängig voneinander, wie mit den verbliebenen Dosen vorgegangen wird. In Sachsen-Anhalt beispielsweise wurde er von Gesundheitsämtern und Ärzten selbst entsorgt. In Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sollen die Apotheken die Pandemrix-Reste selbst entsorgen. In Berlin, Rheinland-Pfalz und Thüringen greifen die Regierungen ihnen dabei unter die Arme.

Pandemrix war 2009 für die Schweinegrippe zugelassen worden - 2010 erklärte die Weltgesundheitsorganisation die Pandemie für beendet. Die Bundesländer hatten insgesamt 303,2 Millionen Euro für Impfstoffe ausgegeben. Damit hätten 40 Prozent der Bevölkerung immunisiert werden können, doch nicht einmal jeder Zehnte ließ sich impfen.

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