Impfrisiken

Pandemrix: Narkolepsie-Fälle in Deutschland

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Berlin -

Auch in Deutschland wurden Fälle von Narkolepsie im Zusammenhang mit der Anwendung des Schweinegrippe-Impfstoffs „Pandemrix“ gemeldet: Zwischen Oktober 2010 und April dieses Jahres seien 29 Meldungen dazu eingegangen, teilte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mit. Betroffen waren 19 Kinder und 10 Erwachsene. Aktuell gebe es aber keinen Handlungsbedarf, da der Impfstoff in Deutschland derzeit nicht mehr eingesetzt werde.

 

„Bei 13 Kindern und Jugendlichen liegt eine gesicherte Diagnose vor“, berichtet das PEI – ebenso bei acht erwachsenen Patienten. Allerdings traten die Symptome bei Erwachsenen deutlich später auf, in einem Fall sogar erst nach mehr als einem Jahr.

Drei europäische Studien – in Schweden, Finnland und Irland – hatten ein erhöhtes Risiko für Narkolepsie bei Menschen unter 20 Jahren ergeben, die mit „Pandemrix“ geimpft wurden. Insgesamt 3,6 bis 6 zusätzliche Fälle pro 100.000 geimpften Kindern und Jugendlichen waren in den Studien ermittelt worden. Die Krankheit tritt normalerweise nur bei einem von 100.000 Menschen pro Jahr auf.

Der Impfstoff solle daher vor allem bei Kindern nur dann verwendet werden, wenn die Schweinegrippe grassiere und kein anderer Impfstoff zur Verfügung stehe. Eine entsprechende Warnung hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA bereits im vergangenen Jahr ausgeben.

 

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