Fresh-Up: Fieber APOTHEKE ADHOC, 23.10.2019 14:48 Uhr
Berlin - Bei einer Erkältung oder einem grippalen Infekt kommt es nicht selten vor, dass Fieber als unschöne Begleitung mit aufkommt. Aber wie entsteht eigentlich eine erhöhte Körpertemperatur? Und warum ist es nicht immer ratsam, das Fieber direkt zu senken?
Fieber, auch als Pyrexie bekannt, beschreibt eine Erhöhung der Körperkerntemperatur über einen Wert von mehr als 38 °C. Grundsätzlich ist Fieber nicht als Erkrankung, sondern als Symptom verschiedenster Krankheitsbilder einzuteilen. Am häufigsten ist eine erhöhte Temperatur ein Indikator für Erkältung oder grippale Infekte. Aber auch schwerwiegendere Erkrankungen wie Infektionskrankheiten, Autoimmunerkrankungen, metabolische oder endokrine Störungen sowie bestimmte Medikamente können das Symptom auslösen.
Gesteuert wird die Körpertemperatur im Gehirn, genauer im sogenannten Hypothalamus. Dort sitzt das Wärmeregulationszentrum, welches über Kälte- und Wärmefühler in der Haut und im Körper Informationen sowohl über die Umgebungs- als auch über die Organtemperatur erhält. Wenn es im Körperinneren zu warm wird, kann der Organismus gegensteuern, indem er die Blutgefäße der Haut erweitert und verstärktes Schwitzen auslöst. Da auch das Fieber vom gleichen Hirnzentrum vermittelt wird, lassen sich die typischen Symptome erklären: Soll der Körper fiebern (um etwa Krankheitserreger zu bekämpfen), wird zum einen die Wärmeabgabe verringert. Dazu werden die Hautgefäße verengt, wodurch die Haut blass und kalt wird. Der Körper schwitzt weniger, was das Aufheizen im Inneren unterstützt. Zudem werden der Stoffwechsel angekurbelt und oftmals Muskelzittern (Schüttelfrost) ausgelöst, um die Wärmeproduktion zu steigern. Bei dem Befehl, das Fieber zu senken, erweitern sich die peripheren Gefäße und die Haut wird warm und rötet sich. Zusätzlich beginnt der Körper zu schwitzen. Über beide Mechanismen wird überschüssige Wärme abgeführt und der Körper damit gekühlt.
Die Messung der Körpertemperatur mit Hilfe eines Thermometers kann – abhängig vom verwendeten Gerät – an verschiedenen Orten erfolgen: rektal, axillär, oral, aurikulät, an der Stirn oder in seltenen, intensivmedizinischen Fällen auch durch einen Katheter in der Harnblase. Bei der Beurteilung der Messergebnisse ist zu beachten, dass die genannten Körperstellen alle unterschiedliche Normaltemperaturwerte besitzen. Die axilläre Messung liefert in der Regel 0,5 °C bis 1,0 °C niedrigere Werte als die rektale Messung. Die rektal gemessene Temperatur repräsentiert mit relativer Genauigkeit die Körperkerntemperatur.
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