Apothekenkosmetik

Comeback für Avène-Lippenstifte

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Berlin -

Dekorative Kosmetik in Apotheken ist eine Nische. Dennoch legen viele Kundinnen Wert auf dermokosmetische Produkte und die Beratung in der Offizin. Der französische Hersteller Pierre Fabre hat im Mai sein Sortiment der Avène-Line Couvrance ausgeweitet und setzt wieder auf Farben für die Lippen.

Rot, Pink und Nude: Avène bietet drei neue getönte Lippenbalsame an. Die apothekenexklusiven Produkte sollen die Lippen nähren und pflegen sowie die Haut vor dem Austrocknen schützen. Dafür sorgen Öle und Wachse, Glycerin und Triglyceride. Die Produkte sollen mit Lichtschutzfaktor 20 zudem vor Sonneneinstrahlung schützen. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei rund 16 Euro.

Die neuen Balsame sollen für glänzende Lippen sorgen. Die Produkte enthalten keine Duftstoffe und sind für empfindliche und gereizte Lippen geeignet. Zudem sind sie laut Herstellerangaben wasser- und schweißbeständig. Bereits vor einigen Jahren gab es Lippenstifte von Couvrance. Die damaligen Produkte wurden mit einem Kontourstift inklusive angeboten und waren in zwei Farben erhältlich.

Make-up für die Lippen ist mit der neuen Serie vollständig. „Die dekorative Kosmetik wird nicht weiter ausgebaut“, sagt eine Firmensprecherin. Hin und wieder werde das Sortiment überarbeitet, wenn es wissenschaftliche Neuerungen gebe. Der französische Hersteller bietet hierzulande Make-up seit dem Markteinstieg mit Dermokosmetik im Jahr 1997 an. Das zunächst kleine Sortiment wurde 2005 ausgeweitet. Etwa ein Viertel der Avène führenden Apotheken bietet auch Make-up an.

Heute sind unter der Avène-Dachmarke Couvrance knapp 30 Produkte auf dem Markt, darunter Flüssig- und Kompakt-Make-ups, Augenbrauenstifte und Mascara sowie Korrektursticks. Zielgruppe von Make-up in Apotheken sind laut Pierre Fabre Frauen, die eine spezielle Beratung suchten. Apotheken müssten eine hohe Kompetenz für die Beratung aufbauen und benötigten eine gewisse Make-up-Affinität.

Marktführer im Bereich dekorative Kosmetik in der Apotheke ist Dr. Theiss Naturwaren, die mit Wimpern-Booster und Mascara unter dem Dach der Marke Medipharma zuletzt neuen Schwung in die Freiwahl brachte. Für die Lippen bietet der Hersteller Hyaluron Volumenpflege in zwei Farbtönen an.

Die saarländische Firma verdrängte die dekorative Kosmetik von Vichy auf Platz 2. L’Oréal vertreibt unter der Dachmarke Naturalblend einen feuchtigkeitsspendenden Lippenbalsam in vier Farben. Dahinter rangiert die Schwestermarke La Roche-Posay, von der es unter der Dachmarke Novalip Duo Lippenstifte für trockene und empfindliche Lippen in 15 Nuancen gibt.

Weitere kleinere Anbieter von Make-up in Apotheken sind Annemarie Börlind, Weleda, Caudalie, Nuxe und Dr. Hauschka. Wala führte bereits 1981 Lippen- und Lidtönungen in Apotheken ein. Der Marktführer Eucerin setzt bewusst nicht auf dekorative Kosmetik. Die Beiersdorf-Marke Nivea floppte vor Jahren mit einer eigenen Make-up-Linie.

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