Hitzewelle

Erste Hilfe: Sonnenstich oder Hitzschlag?

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Berlin -

Die Rekordtemperaturen machen dem Körper zu schaffen und bringen das Regulationssystem schnell durcheinander. Ist der Körper zu lange der prallen Sonne ausgesetzt, kann es zu einem Sonnenstich oder sogar einem lebensgefährlichen Hitzschlag kommen. Viele Kunden suchen Hilfe in der Apotheke. Doch wie unterscheiden sich Hitzschlag und Sonnenstich voneinander und was kann das Apothekenpersonal tun? Hier ein kurzer Überblick.

Der wesentliche Unterschied liegt in der Lebensbedrohlichkeit: Während ein Sonnenstich meist von allein wieder zurückgeht, stellt ein Hitzschlag immer einen akuten Notfall dar. Häufig müssen Betroffene sogar intensivmedizinisch versorgt werden. Daher ist es wichtig, die genauen Symptome zu kennen und sie differenzieren zu können, um im Ernstfall richtig und schnell handeln zu können.

Ein Sonnenstich entsteht meist, wenn der Kopf- und Nackenbereich zu lange der Sonne ausgesetzt ist. Es kommt zu einem Hitzestau, die Hirnhäute werden gereizt und die typischen Symptome entstehen: Kopfschmerzen und Schwindel gehen häufig mit einem geröteten, heißen Kopf einher. Es kommt zu Nackensteifheit und Übelkeit mit Erbrechen. Obwohl der Kopf heiß ist, bleibt der Körper meist kühl. Wichtig ist es, den Betroffenen aus der Hitze zu entfernen. Der Kopf sollte mit einem feuchten Tuch oder einer Kompresse gekühlt werden und es ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Bleibt der Betroffene in der Sonne, kann der Körper weiter überhitzen und es kann zu Entzündungen der Hirnhäute mit einem Hirndruckanstieg kommen, der weitere bedrohliche Folgen nach sich zieht.

Von einem Hitzschlag sind besonders häufig Sportler betroffen: Wird bei heißen Temperaturen noch trainiert, kommt es schnell zu Körpertemperaturen über 40 Grad Celsius. Wenn die Außentemperaturen die durchschnittliche Körpertemperatur von 37 Grad Celsius überschreiten, kann der Körper die überschüssige Wärme nicht mehr nach außen abgeben: Die Regulierung der Körpertemperatur versagt, die Schweißproduktion wird eingestellt und der Körper überhitzt. Weitere Risikogruppen sind Senioren, Kinder und Schwangere.

Die Folge sind Erschöpfung und ein erhöhter Puls, welcher mit einem gleichzeitigen Blutdruckabfall einhergeht. Die Haut ist trocken und gerötet, es ist kein Schweiß vorhanden. Unbehandelt drohen Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit und Kreislaufstillstand. Ein Hitzschlag ist immer lebensgefährlich und ein Fall für den Notarzt. Bevor der Hitzschlag entsteht, leiden Betroffene häufig unter Atemnot, Schwindel, erhöhter Körpertemperatur und Frösteln: Dies sind erste Anzeichen einer Dehydrierung und eines bevorstehenden Hitzschlags. Daher sollten auch diese Symptome ernst genommen werden.

Kommen Betroffene hilfesuchend in die Offizin, gilt es zunächst die genauen Symptome abzuklären. Ein Glas Wasser, Traubenzucker und ein kühles Tuch helfen in jedem Fall den Kreislauf zu stabilisieren. Handelt es sich um besonders starke Symptome oder hat der Betroffene Bewusstseinstrübungen, sollte unbedingt der Notarzt gerufen werden. Gleiches gilt für eindeutige Symptome eines Hitzschlags.

Um Sonnenstich und Hitzschlag zu vermeiden, kann das Apothekenpersonal einige Tipps mit auf den Weg geben. Die pralle Mittagssonne sollte nach Möglichkeit gemieden werden. Sport sollte nur in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend getrieben werden, wenn die Temperaturen abgekühlt sind. Über Tag sollte eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern eingehalten werden. An besonders heißen Tagen darf es gerne mehr sein, da der Großteil über den Schweiß wieder ausgeschieden wird. Eine Kopfbedeckung kann den Kopf vor der Sonneneinstrahlung schützen, zum Schutz des Nackens eignet sich ein dünnes Baumwolltuch.

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