Plaque Psoriasis

Zulassungsempfehlung für Risankizumab

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Berlin -

Plaque Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist nicht heilbar. In Deutschland leben etwa 2,5 Prozent der Bevölkerung (entsprechend 1,5 Millionen Menschen) mit der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Zur Behandlung stehen sowohl topische als auch systemische Arzneimittel zur Verfügung. Mit Risankizumab könnte eine neue Therapieoption hinzukommen. Aktuelle im Fachmagazin „Lancet“ veröffentlichten Studienergebnisse sind vielversprechend.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat AbbVie für Skyrizi (Risankizumab) eine Zulassungsempfehlung zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Plaque Psoriasis bei Erwachsenen, die für eine systemische Behandlung in Frage kommen, ausgesprochen.

Skyrizi könnte als Injektionslösung zu 75 mg auf den Markt kommen. Der monoklonale Antikörper bindet selektiv an die p19-Untereinheit des menschlichen Interleukin 23 (IL-23). Das Zytokin ist maßgeblich an Entzündungs- und Immunreaktionen beteiligt. Risankizumab kann die Bindung von IL-23 an den dazugehörigen Rezeptor blockieren und somit die Freisetzung von proinflammatorischen Zytokinen vermindern. Zu den häufig auftretenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen zählen Infektionen der oberen Atemwege, die bei 13 Prozent der Patienten dokumentiert wurden.

Im Fachjournal „Lancet“ wurden die Ergebnisse von zwei doppelblinden placebokontrollierten Phase-III-Studien veröffentlicht. UltIMMa-1 (506 Patienten, Februar bis August 2016) und UltIMMa-2 (491 Patienten, März bis August 2016) wurden an 139 Standorten in unter anderem Australien, Österreich, Belgien, Kanada, Deutschland, Japan, Südkorea, Frankreich und Mexiko durchgeführt. Die Probanden waren mindestens 18 Jahre und hatten eine diagnostizierte mittelschwere bis schwere Plaque Psoriasis.

Die Teilnehmer wurden 3:1:1 randomisiert und mit Risankizumab 150 mg, Ustekinumab 45 mg oder 90 mg beziehungsweise Placebo behandelt. Die Patienten unter Placebo wechselten von Woche 16 bis 56 auf Risankizumab 150 mg, die anderen Studienteilnehmer setzten ihre Behandlung unverändert fort. Das Studienmedikament wurde in den Wochen 0, 4, 16, 28 und 40 subkutan verabreicht.

Co-primärer Endpunkte waren der Anteil der Studienteilnehmer, die eine Verbesserung des Psoriasis Area Severity Index (PASI 90) von 90 Prozent erreichten und einen static Physician's Global Assessment (sPGA) von 0 bis 1 in Woche 16. Einen PASI 90 erreichten in Woche 16 in UltIMMa-1 unter Risankizumab 229 von 304 Patienten, unter Placebo 5 von 102 und unter Ustekinumab 42 von 100. UltIMMa-2 bestätigt die Ergebnisse. PASI 90 erreichten in Woche 16 etwa 75 Prozent unter Risankizumab, 2 Prozent unter Placebo und etwa 47 Prozent unter Ustikumab.

Ustekinumab ist bekannt aus Stelara (Janssen-Cilag). Der humane monoklonale Antikörper besitzt immunsuppressive und antientzündliche Eigenschaften. Die Zytokine Interleukin 12 (IL-12) und Interleukin 23 (IL-23) werden durch Bindung an die Protein-Untereinheit P40 in ihrer Wirkung neutralisiert: P40 kann nicht mehr an das IL-12Rβ1-Rezeptorprotein binden, das an der Oberfläche der Immunzellen exprimiert wird. In der Folge kann IL-12 die natürlichen Killerzellen nicht mehr stimulieren. IL-23 wird an der Induktion der T-Helfer-Zellen gehindert und die proinflammatorische Wirkung gestoppt.

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