Bestell-App

Linda 24/7: 600 Apotheken im Boot

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Berlin -

Die „digitalen Filialen“ von Linda kommen. Nach Startschwierigkeiten und Verzögerungen wurden die ersten Mitglieder in der Apotheken-App der Kooperation freigeschaltet. Die im Vertragsabschluss festgelegte Zahl an Teilnehmern wurde laut Linda erreicht.

Mit der App sollen Kunden ihre Medikamente online vorbestellen und dann in der Lieblingsapotheke abholen. Wer will, kann sich die Ware auch nach Hause liefern lassen. Seit Ende April würden die ersten Mitgliedsapotheken freigeschaltet, sagt Marketingleiterin Vanessa Bandke. „Wir haben die Schwelle von 600 Apotheken im Vertragsabschluss erreicht, über 800 haben Interesse bekundet.“ Das sei ein „hervorragendes Ergebnis“.

Bei der Umsetzung arbeitet die Apothekenkooperation mit Payback, Phoenix und ADG zusammen. Der Softwareanbieter habe bereits rund 430 digitale Filialen bereitgestellt. Endverbraucher können die App herunterladen. Über die Anwendung können Kunden teilnehmende Linda-Apotheken in der Nähe suchen, den passenden Standort auswählen und eine Vorbestellung platzieren.

Die für den Herbst geplante Vermarktung starte wie geplant, so Bandke. „Ferien, Feiertage, Krankheitswelle und so weiter haben mitunter die Mitglieder etwas an einer schnellen Umsetzung der Datenübermittlung und Schulung gehindert.“ Mittlerweile sei wieder alles im Fluss. Mitglieder, die bereits über die digitale Filiale verfügen können, hätten Vermarktungsmaterial für die Offizin und das Internet erhalten. Unter der Überschrift „Medikamente rund um die Uhr vorbestellen“ wird für die App geworben. Der Vorgang sei „einfach, schnell und sicher“.

Werden die Produkte bis mittags vorbestellt, sind sie laut Linda in der Regel ab 16 Uhr abholbereit. Ausgenommen sind Rezepturen und Präparate mit individuellem Klärungsbedarf. In diesen Fällen kontaktieren die Apothekenmitarbeiter die Kunden vorher telefonisch, etwa wenn eine Rücksprache mit der Krankenkasse nötig ist. Teilnehmende Apotheken müssen für die digitale Filiale und die Werbemaßnahmen nicht extra zahlen. Allerdings können sie selbst entscheiden, ob sie die Schnittstelle zur Warenwirtschaft dazu buchen oder nicht. Aktuell nutzen laut Linda rund 200 Mitglieder die App und bewerben sie in ihrem lokalen Umfeld. Noch ist die Anwendung in der Testphase. Ende kommender Woche sollen das Design sowie einzelne Menüpunkte angepasst werden.

Linda will mit der Apotheken-App auch eine Alternative zu WhatsApp bieten. Die Anwendung entspreche der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) und diene der einfachen und sicheren Kommunikation zwischen Apotheke und Kunde, so Bandke. Zudem soll die App Kunden weg von Amazon locken. Linda hatte mit Orderlinda vor einigen Jahren bereits ein ähnliches Konzept am Start, das allerdings floppte.

Die schnelle Verfügbarkeit der Medikamente soll Phoenix sicherstellen. Der Mannheimer Großhändler wiederum wirbt für die App der Tochterfirma ADG: Konzernchef Oliver Windholz pries bei der Vorstellung der Geschäftszahlen die eigene Bestell-App „Deine Apotheke“ an. Bis Ende des Jahres solle die Anwendung 2000 Apotheken gewinnen und Marktführer werden. Der Vorteil für die Kunden: Sie könnten zudem die Verfügbarkeit abfragen.

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