Aus BVKA wird BVVA

Peterseim bleibt Verbandschef

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Berlin -

Alter Chef, neuer Name für den Bundesverband klinik- und heimversorgender Apotheker (BVKA): Dr. Klaus Peterseim von der Dom-Apotheke in Essen wurde auf der Jahrestagung einstimmig für weitere zwei Jahre zum Vorsitzenden gewählt. Allerdings erhält der Verband in Kürze einen neuen Namen, nämlich Bundesverband der Versorgungsapotheker (BVVA). Der Grund: Das Arbeitsfeld der Mitgliedsapotheken hat sich erweitert.

Neben Peterseim in den Vorstand gewählt wurden Karl-Heinrich Reimert (Marien-Apotheke, Göttingen) und Achim Gondermann (Neue Amtsapotheke, Bad Camberg) als stellvertretende Vorsitzende. Gondermann übernimmt das Amt von Andreas Willmann (Rathaus-Apotheke, Wilnsdorf), der nicht wieder kandidiert hatte. Michael Marxen (Kronen-Apotheke, Wesseling) wurde als Schatzmeister, Christian Suter (Falken-Apotheke, Gründau) als Schriftführer wiedergewählt.

Die Umbenennung sei naheliegend gewesen, heißt es in einer Erklärung, seit der Verband vor drei Jahren sein traditionelles Aktionsfeld für die klinik- und heimversorgenden Apotheken um die Bereiche Palliativ- und Substitutionsversorgung erweitert habe. Der neue Name mit neuem BVVA-Logo wird einem bereits 2018 gefassten Beschluss entsprechend ab Mitte des Jahres nach der nun erfolgten Eintragung ins Vereinsregister und den erforderlichen Umrüstungen des Verbandsauftritts genutzt.

Zweck des BVVA ist die Wahrnehmung und Förderung der gemeinsamen fachlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen der selbstständigen Leiter öffentliche Apotheken, die sich auf die pharmazeutische Versorgung in besonders geregelten Versorgungsbereichen spezialisiert haben. „Wir sind sehr aktiv, haben wichtige Erfolge erzielt und tun viel für unsere Patienten, auch wenn es uns nicht immer finanziell honoriert wird“, sagte Peterseim in seinem Bericht. Auf der Jahrestagung verwies Peterseim auf den „Tatendrang“ von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), von dem er vor dessen Ministerzeiten einmal den Rat zu hören bekommen habe, politisch nicht mit zu vielen Bällen gleichzeitig in der Luft zu jonglieren. „Den Rat kann man ihm vielleicht jetzt zurückgeben“, so Peterseim, allerdings: „Minister Spahn kennt die Apotheken seit Beginn seiner politischen Tätigkeit vor 16 Jahren und weiß genau, wovon er spricht. Wichtig ist, dass man sich genügend Zeit nimmt, die Dinge umfassend, zukunftssicher und nachhaltig zu regeln, inhaltliche und juristische Sorgfalt sind hier wichtiger als Geschwindigkeit.“

Für den BVKA zählen dazu laut Peterseim vor allem Themen wie Digitalisierung des Gesundheitswesens, Arzneimitteltherapiesicherheit, Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung oder Umsetzung der Fälschungsrichtlinie. Immer gehe es um passende Rahmen- und Arbeitsbedingungen und um Rechtssicherheit für die pharmazeutische Spezialversorgung, so auch derzeit bei der Gesetzgebung zur Stärkung der örtlichen Apotheken.

Die Versorgungsapotheker hält der Vorsitzende für einen Modernisierungsschub in der Gesundheitsversorgung gut gerüstet. Ihnen biete die Digitalisierung die große Chance, die Versorgung der Patienten nachhaltig zu verbessern. Die zügige Einführung des E-Rezeptes werde begrüßt, dabei sei für den BVKA der elektronische Medikationsplan von besonderem Interesse, der, eingebunden in die elektronische Patientenakte und die Apotheken-EDV, die pharmazeutische Versorgung in Krankenhaus und Heim erheblich verbessern werde.

Bei der Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie bei Arzneimitteln habe sich der BVKA erfolgreich dafür eingesetzt, für die von außen versorgenden Krankenhaus- und niedergelassenen Versorgungsapotheken die gleichen Regeln wie für die hauseigenen Krankenhausapotheken zu erreichen, und zusammen mit dem Minsterium eine sinnvolle Lösung erarbeitet. Da immerhin 80 Prozent aller Krankenhäuser ohne eigene Krankenhausapotheke seien, habe das pragmatische Vorgehen bei der Umsetzung im Hinblick auf Menge und Zeitpunkt einen entscheidenden Durchbruch für die praktische Arbeit gebracht. In Niedersachsen habe man nicht nur die sinnvolle Etablierung eines Stationsapothekers in Krankenhäusern erreicht, sondern vor allem auch dessen Integration in die reguläre pharmazeutische Krankenhausversorgung und die Anbindung an die Apotheke.

Der BVKA sieht sich innerhalb des Berufsstandes der Apotheker als der Verband, der die umfassendem Kenntnisse und Erfahrungen von Apotheken in der Spezialversorgung bündelt und miteinander vernetzt. Bis jetzt kümmere man sich um die pharmazeutische Klinik-, Heim-, Palliativ- und Substitutionsversorgung, weitere Gebiete könnten hinzukommen. Während zu den heimversorgenden mehr als 2000 Apotheken zu rechnen sind, liegt die Zahl der Apotheken in der Palliativ- und in der Substitutionsversorgung bei einigen Hundert.

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