TV-Tipp

Sonnencreme: Mehr ist mehr

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Berlin -

Sonnenschutz ist wichtig, so viel ist sicher, aber welcher Lichtschutzfaktor (LSF) ist der richtige, was sagt der überhaupt aus und wie viel vom Produkt muss aufgetragen werden? Diese und weitere Fragen wollte die Sendung „Plusminus“ gestern Abend beantworten.

Wer ein Bad in der Sonne nimmt, sollte sich schützen. Die Zahl der Hautkrebserkrankungen sei enorm gestiegen, erzählt Professorin Dr. Carola Berking, Dermatologin Universitätshautklinik München: „Man ahnt gar nicht, dass so ein schwarzer Fleck, der an irgendeiner Körperstelle sitzt und so langsam wächst, schon Metastasen setzen kann und fähig ist, Tochtergeschwülste in Lymphknoten und Organe des Körpers zu setzen, die dann tödlich sein können“.

Verbraucher wissen zwar um die Gefahren des Sonnenlichts, das zur Hälfte aus Infrarot, zu 40 Prozent aus sichtbarem Licht und zu 10 Prozent aus UV-Strahlung besteht. Während UV-A mit Alterung und Allergie in Verbindung gebracht wird, steht UV-B für Bräune und Brand. Laut Berking ist die Kombination für die Entstehung von Hautkrebs mit verantwortlich. Aber der Schutz sei den Verbrauchern gerade einmal 2,10 Euro pro Person und Jahr wert.

Jährlich würden dennoch mehr als 40 Millionen Packungen Sonnenschutz verkauft – Tendenz steigend. Gab es früher nur ein Produkt für alle, bedient der Markt heute beinahe jedes Bedürfnis bei individueller Formulierung. Die Zeiten von LSF und Sonnentypen 2, 4 und 6 – unterteilt in sonnengewöhnte Haut, normale Haut und sonnenempfindliche Haut – sind vorbei. Heute ist die Aufteilung viel komplexer, es gibt LSF 20, 30 oder 50. Was dieser aussagt, wissen nur wenige.

Hier die Antwort: Wer ungeschützt zehn Minuten in der Sonne verbringen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, darf mit einem LSF 30 theoretisch 30-mal so lange – also 300 Minuten – in der Sonne baden. Vorausgesetzt, man cremt sich richtig ein. Erwachsene sollten 40 Milliliter, entsprechend vier gehäufte Esslöffel, des Produktes auf dem Körper verteilen. So weit die Theorie. Da Sonnenschutzprodukte unter Laborbedingungen getestet werden und in der Realität meist weniger Sonnenschutz aufgetragen wird, sollten Verbraucher das errechnete Zeitfenster nur zu maximal zwei Drittel ausschöpfen.

Die Frage nach dem Filter soll Öko-Test beantworten. Während mineralische Filter sich auf die Haut legen, was am Weißeleffekt sichtbar ist, ziehen chemische Filter in die Haut ein. Öko-Test empfiehlt Schwangeren, Stillenden und Kindern einen mineralischen Filter zu verwenden, da einige chemische Filter im Verdacht stehen, eine hormonelle Wirkung zu haben. Getestet wurden 27 Produkte mit einer Preisspanne von 1,83 Euro bis mehr als 35 Euro. Das Ergebnis zeigt: Teuer ist nicht immer besser.

Auch Wasserratten müssen sich schützen. Hier empfiehlt Plusminus Produkte mit dem Zusatz „wasserfest“. So darf sich ein Produkt nennen, wenn nach zweimal 20 Minuten Baden noch 50 Prozent des LSF nachweisbar sind. Als „extra wasserfest“ darf ein Produkt bezeichnet werden, wenn nach viermal 20 Minuten Baden noch mindestens die Hälfte des LSF auf der Haut ist. Für alle Wasserliebhaber gilt: Eincreme während des Badens und regelmäßig nachcremen. Mit Sonnenschutzmitteln aus der Apotheke beschäftigt sich auch die APOSCOPE-Studie „Repellents, Sonnenschutz, Reiseapotheke. Saison 2018: Was ist gefragt, was wird empfohlen?“.

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