Apotheke in Aktion

Biker, auf nach Hude!

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Berlin -

Große und kleine Spielkinder kommen in der beginnenden warmen Jahreszeit voll auf ihre Kosten. So lädt ein Apothekerpaar aus Schleswig-Holstein erneut zum Motorradtreffen ein. Über diese und andere Aktionen berichten wir auch diese Woche.

1000 Bikes in Hude: Am 3. Juni bekommt der 16.000-Einwohner-Ort Hude noch einmal an die 2000 Kurzzeit-Bewohner dazu. Axel Schwirtz und seine Ehefrau Uta Flores-Schwirtz laden dann zu zur siebten Ausgabe von „Flo‘s Bikertreff“. Dieses Jahr soll die magische Tausend-Maschinen-Marke endgültig geknackt werden, haben sich die beiden Organisatoren fest vorgenommen. Parken können die Gefährte vor ihrer Flores-Apotheke und dem Parkplatz zum Einkaufszentrum. Doch auch Fußgänger sind herzlich willkommen.

Für die Gäste fährt das Biker-Paar ein volles Programm auf: Drei regionale Rockbands bringen die Besucher in Stimmung. Attraktive Models posieren für ein Foto gegen eine Spende auf den Kühlern. Katharina Kiesé, unter anderem Vize-Miss Norddeutschland 2017, hat schon fest zugesagt. „Als Verpflegung für Motorradfahrer gehört eine Bratwurst zwingend dazu“, betont Schwirtz. „Dazu haben wir wunderbares Eis von einer kleinen Manufaktur hier aus der Gegend.“ Zu den unbestrittenen alljährlichen Highlights gehörten aber die selbst gebackenen Kuchen: „Sie werden von unseren Kunden gestiftet“, freut sich der Apotheker. Überhaupt werde beinahe alles ehrenamtlich gestemmt. Das hat seinen guten Grund, denn so viel von den Einnahmen sollen am Ende für den gemeinnützigen Huder Verein Kinderaugen übrig bleiben. Im vergangenen Jahr konnte die Initiative mit stolzen 2222 Euro Projekte für Kinder im In- und Ausland, unter anderem im Kosovo und in Litauen, unterstützen.

Schwirtz selbst ist vor neun Jahren auf ein Motorrad gestiegen. „Die Kinder waren aus dem Haus und die Wohnwagenzeit damit vorbei. Da musste was Neues her“, sagte der Pharmazeut. Auch die Ehefrau konnte zum Umstieg auf das Bike überzeugt werden. Seither gibt es für das PS-starke Paar kein Halten mehr.

 

Kinderexperimente in Haina: Jedes Jahr im April begrüßt die Kloster-Apotheke im hessischen Haina eine Gruppe von Sechsjährigen, die sich auf den Sprung vom Kindergarten in die Schule vorbereiten. Gleich fünf spannende Experimente finden sich auf dem Programm, erzählt Inhaber Peter Niemeyer. „Zunächst stellen wir gemeinsam Tee her, ganz auf die klassische Art wie früher. Dafür nehmen wir einzelne getrocknete Heilpflanzen, wiegen sie ab, mischen sie und verpacken sie in Tütchen.“ Als nächstes folge eine Salbenabfüllung: „Dafür bereiten wir schon eine Salbe mit einem ätherischen Öl als Grundlage vor“, erläutert Niemeyer. „Die Kinder füllen sie mithilfe einer Presse in Tuben ab, sie werden dann mit einem persönliches Etikett für jedes einzelne Kind versehen.“

Anschließend geht es mit klassischen Lebensmitteln ins Labor.. „Wir untersuchen die Beschaffenheit von Salz und Zucker. Das schmeckt nicht nur anders, unter der Lupe untersuchen wir die unterschiedliche Körnung und sehen, wie gut und schnell sich die beiden Stoffe in Wasser auflösen.“ Zuletzt werden die Komponenten eines Filzers untersucht. „Die Kinder bringen ihre Lieblingsfarbe mit. Sie wird mithilfe eines leichten Alkohol-Wasser-Gemisches in ihre Besrtandteile aufgelöst. Mit einem Löschpapier zeigen wir, welche Grundfarben im Stift enthalten sind“, erzählt der Apotheker. „Auf dem Papier setzen sich die einzelnen Farben je nach ihrer Konzentration und Stärke ab, das sieht aus wie die Batikmuster aus den Achtzigern.“ Als Bonus wird Harnstoff mit lauwarmen Wasser gemischt. „Das wird dann richtig kalt.“

Die Tradition wurde 2006 von Ehefrau Barbara und seiner Schwiegermutter begründet. Jedes Jahr ist ein anderer Kindergarten an der Reihe. „Es kommen immer an die 20 Kinder, die wir in vier Gruppen aufteilen“, so Niemeyer. „Als wir als Filiale noch die Löwen-Apotheke in Frankenau hatten, wechselten wir uns jährlich mit den Standorten ab.“ Der Personalaufwand sei hoch: „Außer mir sind noch meine PTA und Helferinnen eingespannt.“ Doch wer weiß, vielleicht erinnert sich ja einer der Kurzzeit-Pharmazeuten bei der Berufswahl an seine Zeit in der Kloster-Apotheke?

Kampf den Klagenfurter Kinderblessuren: Im österreichischen Klagenfurt bricht sich an diesem Wochenende gefühlt der Hochsommer Bahn. Kinder toben sich nach Herzenslust an der frischen Luft aus. Da bleiben Sonnenbrände, Mückenstiche oder Holzsplitter in der Haut womöglich nicht aus. Die St. Georg Apotheke hat ein Notfallset für den Spielplatz zusammengestellt. „Die Anregung bekamen wir aus einem Elternforum auf Facebook“, erzählt der Inhaber Mag. Heimo Manner.

In einem handlichen Etui finden sich unter anderem wasserdichte Pflaster, sterile Tupfer, Apotheken-Desinfektionsspray, Bepanthen-Salbe und -Augentropfen, Traubenzucker, Arnica Globuli für die Wundheilung und Aconitum Globuli gegen Panik und Schreck. Nicht alle Zutaten fanden gleich großen Anklang: Sie finde es furchtbar, dass „mir praktisch jede Apotheke für meine Kinder ungefragt Globulis oder andere homöopathische Sachen aufs Auge drücken will“, schrieb eine Userin auf Facebook. „Wenn ich Puste und Bussi rauf gebe, hat's die selbe Wirkung!" Er wolle niemanden missionieren, betont Manner. „Aber wir stehen seit vielen Jahren für Homöopathie, das ist unsere ureigenste Sache. Wir sind von der Wirkung überzeugt.“

Mit einem Preis von 17 Euro sei das Set vielleicht teurer als vergleichbare Zusammenstellungen aus dem Supermarkt. „Dafür haben wir aber auch exklusive Apothekenprodukte beigefügt“, sagt Manner. Jedes Set werde einzeln zusammengestellt. „Das ist aufwändig, macht uns aber auch Spaß. Eine ausführliche Beratung kommt beim Verkauf noch dazu.“

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