Sachsen-Anhalt

AOK verteidigt Apothekenbesuche

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Berlin -

Die AOK Sachsen-Anhalt verteidigt ihr Vorgehen im Streit um die Abgabe von Teststreifen. Mitarbeiter der Kassen hatten Ärzte darüber informiert, dass Apotheker Blutzuckerteststreifen zu teuer abgegeben hätten. Ein AOK-Sprecher betonte nun, die Mitarbeiter würden die Apotheker nicht „anschwärzen“. Aus seiner Sicht handelt es sich um eine „sachliche Argumentation über eine wirtschaftliche Verordnungsweise“.

In Sachsen-Anhalt gilt seit Oktober ein neuer Arzneiversorgungsvertrag. Die Blutzuckerteststreifen wurden dabei verschiedenen Preiskategorien zugeordnet.

Apotheker können zwischen 16,80 und 22 Euro abrechnen. Für alle nicht namentlich genannten Teststreifen können 23,50 Euro abgerechnet werden. Weil hinter dem Produktnamen immer auch der Name des Originalherstellers steht, tauchen Reimporte nicht auf. Damit können sie zum höchsten Preis abgerechnet werden.

Mitarbeiter der AOK sollen Ärzte mit Verweis auf ihr Budget unter Druck gesetzt haben, Originale zu verordnen und den Austausch auszuschließen. Auch in Apotheken sollen Vertreter der Kassen vorstellig geworden sein.

Der AOK-Sprecher erklärt das Vorgehen: „In diesem Sinne informieren Arztberater der AOK Sachsen-Anhalt Apotheker und Ärzte in Gesprächen, um eine gute und gleichzeitig wirtschaftliche Versorgung der Versicherten zu erreichen.“

Der Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt und die AOK befinden sich derzeit in Gesprächen, um eine Lösung für das Problem zu finden.

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