Pharmahersteller

Serumwerk: Neue Anlage in Betrieb

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Berlin -

Das Serumwerk Bernburg hat eine neue millionenschwere Produktionsanlage für spezielle Dialyseprodukte in Betrieb genommen. Im ersten Jahr sollen eine Million Fünf-Liter-Beutel mit sogenannter Akutdialyselösung für die Blutwäsche von Patienten mit plötzlichem Nierenversagen hergestellt werden, wie Vorstandschef Frank Kilian sagte. Geplant sei, jedes Jahr die Menge um eine Million Beutel zu steigern bis drei Millionen erreicht seien.

Im gleichen Zeitraum soll die Zahl der Beschäftigten im neuen Werk von 10 auf 30 ansteigen. Aktuell haben die Serumwerke in Bernburg nach eigenen Angaben rund 300 Mitarbeiter. Damit erweitert das Serumwerk seine Produktpalette. Das Pharmaunternehmen investierte nach eigenen Angaben vier Millionen Euro in die Halle. Der japanische Partner Nikkiso steuere für eine zweistellige Millionensumme die nötigen Maschinen bei.

Das Pharmaunternehmen produziert sowohl Medikamente für den Verkauf in Apotheken als auch Infusionslösungen oder Konzentrate für Krankenhäuser. Auch für die Tiermedizin stellen sie Präparate her. Das bekannteste Produkt ist die Erkältungssalbe Pulmotin. Bisher haben die Bernburger auch schon Waschlösungen für klassische Patienten produziert, die wegen Nierenschwäche regelmäßig an die Dialysemaschine müssen, sagte Kilian. Das neue Produkt sei für Patienten gedacht, bei denen ein Schock – etwa nach einem Unfall – zu plötzlichem Nierenversagen geführt hat und die Ärzte die Hoffnung haben, dass die Organe nach einigen Tagen wieder ihre Arbeit aufnehmen.

Das Projekt sei ein Meilenstein in der Zusammenarbeit mit Nikkiso, teilt Serumwerk weiter mit. Der japanische Konzern stellt seit 1969 Dialysemaschinen her und ging vor einigen Jahren eine Kooperation mit dem Bernburger Hersteller ein. Das Serumwerk gibt es seit 1954. Sie exportieren ihre Produkte nach eigenen Angaben in mehr als 90 Länder. Auch die neue Dialyselösung soll in mehrere Dutzend Staaten geliefert werden, sagte Kilian weiter.

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