Strüssje, Kamelle und Schwangerschaftstests

„Zwei Schwangerschaftstester zum Preis von einem“, lautet dort die Sonderaktion zur Karnevalszeit. So kann die ein oder andere Jeckin sich schon einmal bevorraten, um gerüstet zu sein, falls nach der Karnevalszeit die Tage auf sich warten lassen. Dahinter stehen jedoch laut den Betreibern der Apotheke nicht nur kommerzielle Interessen, sondern auch Verantwortungsgefühl für die öffentliche Gesundheit.

„Wir möchten mit jungen Menschen ins Gespräch über Risiken und mögliche Schutzmaßnahmen kommen und so stellt man sich als Apotheker natürlich die Frage, wie man am besten viele Menschen erreicht“, so Inhaberin Gabi Kaufmann. Deshalb solle man die Aktion nicht falsch verstehen.

Die Aktion solle nicht nur witzig sein, sondern „den Fokus darauf legen, dass jeder irgendwo ein Bewusstsein entwickelt“, pflichtet ihr die ebenfalls in der Apotheke beschäftigte Tochter Stefanie bei. Bereits letztes Jahr hatte sich die Viktoria-Apotheke diesem Ansatz verschrieben und eine ähnliche Aktion mit Kondomen durchgeführt.

Dennoch: Auch sie betont, dass die Aktion zudem einfach zur Stadt passt, denn: „Der Kölner an sich ist ja etwas lockerer und deswegen kann man hier so ein Schaufenster auch mal etwas lustiger und mit einem Augenzwinkern dekorieren.“ Auch über Köln hinaus haben sie mit ihrer Aktion Aufmerksamkeit generiert: Einige überregionale Zeitungen und der Privatsender Sat.1 standen auf der Matte.

Und auch online kam die Aktion an: Hunderte diskutierten auf Facebook darüber. Das Echo war größtenteils positiv, die Leute zeigen sich amüsiert – auch wenn viele User darauf hinweisen, dass Kondome mehr Sinn ergeben hätten. Denn diese schützten auch vor Geschlechtskrankheiten, die man sich – so das Argument einer Nutzerin – an Karneval besonders schnell einfängt.

Manch einer findet die Aktion allerdings auch geschmacklos: „Mit dem Thema sollte man nicht so leichtfertig umgehen, sondern lieber wissen wie man richtig verhütet... Dann lieber Kondome zum Sparpreis anbieten...“, schreibt ein User. „Vielleicht sollte man dieses Rumgepoppe mit Fremden einfach sein lassen? Dann passiert auch nix“, so eine Nutzerin. Ein anderes Facebook-Mitglied wiederum verweist auf eine logische Lücke in dem Angebot, denn: „Niemand wird an Karneval einen Test für ein an Karneval gezeugtes Kind kaufen. Weil das frühestens wann geht?! Naaaaaa?! Merkt ihr was?“