Darmbeschwerden

Hausmittel bei Obstipation

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Berlin -

Normalerweise reguliert der Darm die Verdauung selbst. Manchmal kann er jedoch aus dem Gleichgewicht geraten und die Verdauung wird träge: Verstopfung kann die unangenehme Folge sein. Doch es muss nicht immer gleich der Griff zu Klistier und Abführmittel sein, oft können auch Hausmittel schon helfen, den Darm wieder in Schwung zu bringen.

Das Stuhlvolumen erhöht sich mit der aufgenommenen Nahrung im Laufe des Tages und übt anschließend einen Druck auf die Darmwände aus: Diese Dehnung ist für den Darm das Signal, rhythmische Kontraktionswellen auszulösen, die den Stuhl in Richtung Enddarm bewegen und die Defäkation auslösen. Ein ausgewogenes Frühstück kombiniert mit ausreichend Flüssigkeit ist übrigens schon der erste Anreiz die Peristaltik in Schwung zu bringen.

Funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr wie er soll, kommt es zu den typischen Symptomen einer Verstopfung: Harter Stuhl, Anstrengungen beim Stuhlgang wie beispielsweise starkes Pressen, sowie das Gefühl der unvollständigen Darmentleerung können auftreten. Die Frequenz des Stuhlgangs geht zurück, oft werden nur kleine Mengen ausgeschieden. Wenn der Darm weniger als dreimal pro Woche entleert werden kann, spricht man von einer Obstipation.

Abführmittel können bei häufiger oder regelmäßiger Anwendung den Darm schädigen oder Betroffene in einen Teufelskreis bringen. Daher ist es ratsam, zunächst auf Hausmittel zurückzugreifen und die Lebensgewohnheiten zu optimieren. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis 2 Litern pro Tag ist nicht nur für eine funktionierende Verdauung notwendig, sie trägt auch dazu bei, andere Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Am besten geeignet sind Wasser oder ungesüßter Tee.

 

Neben dem Flüssigkeitshaushalt spielt auch die Ernährung eine große Rolle bei der Entstehung einer Obstipation: Die ausreichende Aufnahme von Ballaststoffen – das bedeutet mindestens 30 g pro Tag – ist wichtig, um ein ausreichendes Stuhlvolumen zu erhalten. Viele Gemüsesorten wirken sich positiv auf die Verdauung aus: Dazu gehören beispielsweise Auberginen und Karotten, aber auch Chicorée und Artischocken, die nicht nur Ballaststoffe, sondern auch sekretionsfördernde Bitterstoffe enthalten. Besonders gut geeignet für die Zufuhr von Ballaststoffen sind auch Haferflocken, Weizenkleie, Floh- und Leinsamen, sowie Vollkornprodukte. Wichtig ist die Kombination mit ausreichend Wasser, ohne die Flüssigkeit können Ballaststoffe nämlich auch die gegenteilige Wirkung besitzen.

Bewegung kann die Verdauung ebenfalls anregen: Die Muskelkontraktionen wirken sich nicht nur auf Arme und Beine, sondern auch auf die inneren Organe aus. So kann joggen oder Fahrrad fahren auch den Darm in seiner Tätigkeit unterstützen. Es muss aber nicht immer eine Trainingseinheit sein, auch ein ausgiebiger Spaziergang kann schon helfen. Geht die Verstopfung mit starken Schmerzen oder Krämpfen einher, kann auch eine Wärmflasche Linderung bringen: Die Wärme entspannt die Muskulatur und hilft den Darm zu lockern. Der Stuhlgang sollte in keinem Fall unterdrückt werden, vor allem wenn Betroffene regelmäßig Probleme haben.

Sauerkraut soll in roher Form oder als Saft gute abführende Wirkungen besitzen: Es enthält Milchsäurebakterien und Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen. Häufig kann es nach dem Verzehr jedoch zu Begleiterscheinungen wie Blähungen kommen. Auch Trockenfrüchte wie Datteln, Pflaumen, Aprikosen oder Feigen sind gut geeignet. Bei der Dosierung sollte man sich jedoch langsam herantasten, da größere Mengen zu Durchfall führen können. Die Früchte enthalten ebenfalls viele Ballaststoffe und Pektine, die im Darm quellen. Ein altes, aber mittlerweile aufgrund anderer Alternativen nicht mehr so beliebtes Hausmittel ist Rizinusöl: Ein bis zwei Esslöffel auf nüchternen Magen sorgen für eine schnelle Darmentleerung.

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