StroVac: Fünf Mäuse zu wenig Nadine Tröbitscher, 24.01.2019 08:03 Uhr
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Fünf Kontrolltiere zu wenig: StroVac fehlt voraussichtlich bis April. Foto: Strathmann
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StroVac ist eine Vakzine mit inaktiven Keimen spezifizierter Enterobakterien – Eschericia coli, Morganella morganii, Proteus mirabilis, Klebsiella pneumoniae und Enterococcus faecalis. Für die Freigabe der neu produzierten Chargen ist ein sogenannter Mausschutztest nötig. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Und so läuft der Test ab: 20 Mäuse werden mit StroVac geimpft. Die Nager erhalten gemäß Impfschema drei Injektionen im Abstand von zwei Wochen. Zwei Wochen später werden die Tiere intraperitoneal mit Escherichia coli infiziert. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Zudem ist eine Kontrollgruppe gefordert, die zeigen soll, dass die ausgelöste Infektion für die Nager tödlich ist, die nicht geimpft werden. „Dazu wurden bislang zehn Mäuse benötigt“, schreibt Strathmann. Foto: CDC/James Gathany
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Mit der Änderung der Tierschutzverordnung ist der laut Zulassungsunterlagen geforderte Mausversuch genehmigungspflichtig. Foto: APOTHEKE ADHOC
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„Es hat Monate gedauert, ehe diese Genehmigung von der Tierschutzbehörde erteilt wurde. Allerdings wurde für die Kontrollgruppe nur fünf anstelle der zehn benötigen Mäuse genehmigt“, teilt eine Sprecherin mit. Diese Veränderung an der Zulassung muss nun vom PEI genehmigt werden. Foto: Peter Freitag/pixelio.de
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Der Möglichkeiten viele: Zur Behandlung unkomplizierter Blasenentzündungen im Rahmen der Selbstmedikation sind verschiedene Produkte im Handel. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ist von einer unkomplizierten Infektion mit häufigem Wasserlassen mit nur geringen Harnmengen die Rede und sind keine funktionellen oder anatomischen Anomalien im Harntrakt vorhanden sind und liegt keine Nierenfunktionsstörungen vor, spricht man von einer unkomplizierten Harnwegsinfektion. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das bekannteste Phytotherapeutikum zur Behandlung einer Zystitis sind Bärentraubenblätter. Das enthaltene Arbutin besitzt antibakterielle und desinfizierende Eigenschaften. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Canephron N und Canephron Uno (Bionorica) sind als traditionelle pflanzliche Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden entzündlicher Erkrankungen der ableitenden Harnwege indiziert. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Enthalten sind Tausendgüldenkraut-, Liebstöckel- und Rosmarinpulver. Foto: APOTHEKE ADHOC
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D-Mannose wird unverändert aus dem Körper wieder ausgeschieden und nicht resorbiert. Der Zucker soll die Bakterien ummanteln und somit verhindern, dass sich diese in den Schleimhäuten anheften können. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die S3-Leitlinie empfiehlt einen Einsatz der Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel (Angocin, Repha). Senföle werden antibakterielle und antivirale Eigenschaften zugesprochen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Fosfomycin und Nitrofurantoin werden zur Therapie von bakteriellen Harnwegsinfektionen (HWI) eingesetzt. Die Arzneistoffe sind Mittel der ersten Wahl, erst bei Kontraindikationen oder Nichtwirksamkeit werden Substanzen wie Trimethoprim, Cefpodoxim oder Ciprofloxacin eingesetzt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Betroffenen sollten das Granulat in Wasser oder einem nicht alkoholischen Getränk auflösen und etwa zwei Stunden vor beziehungsweise zwei Stunden nach einer Mahlzeit trinken. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Während Nitrufurantoin mehrmals täglich über mehrere Tage eingenommen werden muss, wird Fosfomycin nur einmal eingenommen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Zum Antibiotikum kann eine durchspülende Therapie mit Tees empfohlen werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Nieren- und Blasentees erhöhen die Harnmenge und können spasmolytische oder antiphlogistische Eigenschaften besitzen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Experten konnten für Cranberry-Präparate keine Empfehlung aussprechen, da die Studienergebnisse widersprüchlich sind. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Trommsdorff hat Utipro Plus im Handel. Das Medizinprodukt soll unkomplizierte Harnwegsinfekte mit einer Doppelstrategie therapieren. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Xyloglucan-Gelatine setzt in der Darmschleimhaut an und soll Blasenentzündung auslösende Bakterien fern halten. Mit Hibiskus und Propolis sollen der Harn angesäuert und das Wachstum der Erreger gehemmt werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Zur Therapie und Prophylaxe von wiederkehrenden Harnwegsinfekten bakteriellen Ursprungs ist StroVac (Strathmann) eine Alternative zum Antibiotikum. Die Impfung wird hierzulande als IGeL angeboten. Derzeit müssen Ärzte und Patienten auf das Arzneimittel verzichten und zwar bis April, wie aus der Liste der beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldeten Lieferengpässen hervorgeht. Grund für den Engpass ist die Tierschutzverordnung.
StroVac ist eine Vakzine mit inaktiven Keimen spezifizierter Enterobakterien – Eschericia coli, Morganella morganii, Proteus mirabilis, Klebsiella pneumoniae und Enterococcus faecalis. Für die Freigabe der neu produzierten Chargen ist ein sogenannter Mausschutztest nötig. Dieser beweist die Wirksamkeit der Vakzine. Und so läuft der Test ab: 20 Mäuse werden mit StroVac geimpft. Die Nager erhalten gemäß Impfschema drei Injektionen im Abstand von zwei Wochen. Zwei Wochen später werden die Tiere intraperitoneal mit Escherichia coli infiziert.
75 Prozent der Nager müssen die so ausgelöste Peritonitis/Sepsis überleben, um einen ausreichenden Schutz zu belegen. Zudem ist eine Kontrollgruppe gefordert, die zeigen soll, dass die ausgelöste Infektion für die Nager tödlich ist, die nicht geimpft werden. „Dazu wurden bislang zehn Mäuse benötigt“, schreibt Strathmann. Mit der Änderung der Tierschutzverordnung ist der laut Zulassungsunterlagen geforderte Mausversuch genehmigungspflichtig.
„Es hat Monate gedauert, ehe diese Genehmigung von der Tierschutzbehörde erteilt wurde. Allerdings wurde für die Kontrollgruppe nur fünf anstelle der zehn benötigen Mäuse genehmigt“, teilt eine Sprecherin des Unternehmens mit. Der Fakt, das fünf Mäuse zu wenig genehmigt wurden, hat zur Folge, dass diese Veränderung an der Zulassung von der zuständigen Behörde genehmigt werden muss. Dazu muss eine Änderungsanzeige beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gestellt werden. Strathmann hofft nun die Genehmigung des PEI demnächst zu erhalten. Denn die neuen Chargen haben den Maustest längst bestanden und die Freigabe ist vorbereitet.
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