FDA warnt vor Febuxostat

FDA warnt vor Febuxostat

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Berlin -

Kardiale Sicherheitsbedenken für Febuxostat: Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) warnt auf der Grundlage aktueller Studienergebnisse vor einem erhöhten Herztodrisiko unter Febuxostat im Vergleich zu Allopurinol.

Febuxostat ist in den USA seit 2009 zugelassen. In Deutschland wird der Wirkstoff unter dem Namen Adenuric von Berlin Chemie/Menarini vertrieben. Das Arzneimittel wird zur Behandlung der chronischen Hyperurikämie eingesetzt, wenn die Erkrankung bereits zu Uratablagerungen geführt hat und ein Gichtknoten oder eine Gichtarthritis in der Krankheitsgeschichte dokumentiert sind. Außerdem kann der Wirkstoff zur Prophylaxe und Therapie einer Hyperurikämie bei Erwachsenen mit hämatologischen Malignomen, die sich einer Chemotherapie unterziehen, eingesetzt werden. Das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse war bereits in den Zulassungsstudien aufgefallen. Den Herstellern wurden weitere Studien auferlegt. In den USA wurde die CARES-Studie und in Europa die FAST-Studie durchgeführt.

Die Sicherheitsstudie CARES wurde an etwa 6000 Gicht-Patienten durchgeführt. Die Probanden wurden entweder mit Febuxostat oder Allopurinol behandelt. Der primäre Endpunkt war als eine Kombination aus Herztod, nicht tödlichem Herzinfarkt, nicht tödlichem Schlaganfall und einem Zustand unzureichender Blutversorgung des Herzens, der eine dringende Operation erforderte, definiert. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass Febuxostat insgesamt das Risiko dieser kombinierten Ereignisse im Vergleich zu Allopurinol nicht erhöhte. Betrachtet man die Ergebnisse jedoch getrennt, zeigt Febuxostat ein erhöhtes Risiko für Herztodesfälle. Auch die Zahl der Gesamttodesfälle war in der Febuxostat-Gruppe erhöht.

Die deutsche Produktinformation enthält einen entsprechenden Warnhinweis. Das Arzneimittel wird für Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder dekompensierter Herzinsuffizienz nicht empfohlen.

Der Xanthinoxidasehemmer blockiert wie Allopurinol den Abbau der Purine zu Harnsäure. Der Wirkstoff ist jedoch im Vergleich stärker und selektiver. Außerdem besitzt er keine Purinstruktur und wird nicht zum aktiven Metaboliten Oxypurinol umgewandelt. Mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen können akute Gichtanfälle, Leberfunktionsstörungen, Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen, Hautausschlag oder Ödeme sein.

Harnsäure ist ein Endprodukt des Purinmetabolismus und entsteht im dritten Schritt der Kaskade von Hypoxanthin zu Xanthin. Katalysator der einzelnen Reaktionsschritte ist die Xanthinoxidase (XO). Wird das Enzym von Febuxostat gehemmt sinken die Serumharnsäurespiegel.

Mit der Therapie sollte erst nach dem vollständigen Abklingen eines vorangegangenen Gichtanfalles begonnen werden. Denn zum Behandlungsbeginn kann es aufgrund einer Mobilisierung von Harnsäureablagerungen zu einem akuten Gichtanfall kommen. Zur Anfallsprophylaxe sollte daher über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten ein nicht-steroidales-Antirheumatikum (NSAR) oder ein Colchicin-haltiges Arzneimittel verabreicht werden.

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