Testzelt im Edeka-Markt

Witten: Apotheke testet vorm Bäcker

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Berlin -

In den Supermarkt, aber vorher noch eben einen Schnelltest machen: Im nordrhein-westfälischen Witten bietet eine Apotheke Schnelltests künftig direkt an einer Edeka-Filiale an. Auf der Freifläche des zugehörigen Bäckers soll ab dem 22. März ein Testzelt stehen, in dem die Apotheke am Ring Abstriche durchführt. Noch stehen die Genehmigungen aus, aber die Apotheke zeigt sich optimistisch, dass es schon übernächste Woche losgehen kann.

Eigentlich hatte die Apotheke am Ring gar nicht vor, Corona-Schnelltests anzubieten. „So wie wir es zuvor verstanden hatten, war es wichtig, dass die Tests entweder außerhalb der Betriebsräume durchgeführt werden oder außerhalb der Öffnungszeiten“, erzählt Michael Trubitz, kaufmännischer Leiter und Ehemann von Inhaberin Christina Herrmann-Trubitz. „Für beide Varianten hatten wir aber nicht die Möglichkeiten.“

Doch dann eröffneten sich von allen Seiten neue Möglichkeiten: Bei einer Veranstaltung des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL) hörten die beiden vom Testzeltanbieter Mastertent – und der Chance, ein solches Zelt über den AVWL zum Vorteilspreis zu beziehen. „Der Verband hat da Sonderkonditionen mit dem Hersteller vereinbart und ich fand diese Outdoor-Lösung sehr spannend.“ Rund 2000 Euro koste die Apotheke das Zelt „mit allem Schnickschnack“, wie Trubitz sagt. Auf wenigen Quadratmetern können daraus dann Abstriche durchgeführt werden, ohne mit den Getesteten in direkten Kontakt zu kommen.

Dann wurde er auf die Möglichkeiten aufmerksam, die digitale Terminplanungstools bieten – Trubitz entschied sich für No-Q des norditalienischen Anbieters Vertical Life, mit dem nach Unternehmensangaben bis zu 300 Tests am Tag ohne Wartezeiten organisiert werden können. Jetzt fehlte nur noch der Platz – und hier bot sich eine besonders unkomplizierte Möglichkeit.

Die Apotheke am Ring liegt nämlich in einem Supermarkt. Und zwar nicht allein: Auch ein Bäcker samt Café und Außenbereich befindet sich im Gebäude. Und der bot Trubitz an, die Außenfläche des Cafés zu nutzen. „Der Bäcker ist zwar noch offen, aber sein Café darf er im Moment natürlich nicht betreiben. Deshalb hat er uns ganz unbürokratisch zugesagt, dass wir die Außenfläche nutzen dürfen.“ Sollte das Wetter mal arg zu wünschen übrig lassen, könne er das Zelt sogar nach innen stellen.

Weitere Hilfe erhielt er dann bei der Suche nach Personal für das Testzelt. „Wir haben eine Krankenschwester im Bekanntenkreis und als wir sie fragten, ob sie sich vorstellen könne, uns da zu helfen, sagte sie sofort zu und meinte gleich, dass sie noch zwei, drei Kolleginnen kennt, die da auch gern mitmachen würden.“ Damit waren alle Voraussetzungen für den Testbetrieb erfüllt.

„Bei diesem Strauß von Möglichkeiten habe ich dann natürlich gesagt, dass wir uns da engagieren sollten“, so Trubitz. Dass sie bei dem aktuellen Honorar mit der Testaktion Gewinn machen, glaubt er hingegen nicht. Mit dem 1000-Euro-Testzuschuss vom Land lasse sich das Ganze wahrscheinlich kostendeckend abbilden.

„Ich bin mir aber sicher, dass man damit kein Geld verdient. Das ist mir aber auch gar nicht wichtig, denn ich merke jetzt schon, dass eine positive Imagewirkung da ist“, sagt er. „Außerdem mussten die Leute hier im Ort bisher einen relativ weiten Weg bis zur nächsten Teststelle auf sich nehmen, deshalb haben wir uns da ein wenig in der Verantwortung gefühlt.“

 

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