Reimporteure

Orifarm kündigt Außendienst

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Berlin -

Der Reimporteur Orifarm strukturiert hierzulande weiter um. Nachdem die Produktion bereits ins Ausland verlagert wurde, ist jetzt auch der hauseigene Außendienst Geschichte. Wer die Apotheken künftig betreuen wird, wollte das Unternehmen nicht verraten.

Der Außendienst soll künftig von einem externen Dienstleister gestellt werden. Man befinde sich derzeit noch in Verhandlungen, sagt eine Firmensprecherin. Betroffen sind 13 Mitarbeiter, denen Stellen in Leverkusen angeboten wurden. Die zwei Außendienstmanager sind weiterhin für den Reimporteur tätig. Außerdem sind noch zwei Handelsvertreter für Orifarm unterwegs.

Ein Grund für die Freistellung der Außendienstmannschaft sei der Wandel im Importmarkt, so die Sprecherin. In der Branche gebe es eine hohe Wettbewerbsdichte und Preisaggressivität. Orifarm kaufe dagegen zu „absolut marktüblichen Bedingungen ein“, so die Sprecherin. Andere Unternehmen hätten außerdem wettbewerbsfähigere Strukturen. „Wir müssen Strategien entwickeln, um uns zu behaupten.“

Der dänische Mutterkonzern hat unterdessen das Generikageschäft in Skandinavien weiter ausgebaut: Anfang Juli wurde der dänische Hersteller Growth House Group mit den Tochterfirmen Alternova, Viminco und Pilum Pharma laut einem Medienbericht für 450 Millionen Dänische Kronen (umgerechnet rund 60 Millionen Euro) übernommen. Einen Strategiewechsel für den deutschen Markt bedeute der Zukauf nicht, so die Sprecherin. „Es geht dabei darum, sich für die Zukunft breiter aufzustellen.“

Seit Oktober führt Martin Lisker hierzulande das Geschäft von Orifarm. Er folgt auf Ansgar Eschkötter, der den Reimporteur überraschend verlassen hat. Lisker war zuletzt Geschäftsführer von Omega. Eschkötter war maßgeblich für die Umbenennung von Pharma Westen in Orifarm und die Verlagerung der Produktion ins Ausland verantwortlich.

Das Unternehmen hatte sich wegen des Umzugs der Produktion von vielen Mitarbeitern getrennt. Heute sind 185 Mitarbeiter in Leverkusen beschäftigt. Orifarm ist die Nummer 4 im Markt. Führend ist der saarländische Reimporteur Kohlpharma. Platz 2 belegt Emra/MPA, der 2012 den dänischen Reimporteur Paranova übernommen hat. Auf dem dritten Platz rangiert Eurim. Das Unternehmen aus dem bayerischen Saaldorf-Surheim war nach eigenen Angaben der erste deutsche Reimporteur.

Pharma Westen wurde 2005 von Orifarm übernommen und vertreibt die Produkte seit März 2014 unter dem Namen des Mutterkonzerns. Der Reimporteur führt derzeit rund 1100 Präparate. Der Jahresumsatz liegt bei rund 330 Millionen Euro. Insgesamt erwirtschaftete die Gruppe 2012 rund 667 Millionen Euro. Orifarm wurde 1994 von Hans und Birgitte Bøgh-Sørensen gegründet und ist laut eigenen Angaben führend in Europa.

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